Isolierung mit Armaflex - zum 1000sten Mal ...

LuNik700

Aktiv-Mitglied
Ort
Köln/Bonn
Mein Auto
T6 Kastenwagen
Erstzulassung
2016
Motor
TDI® 103 KW
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Extras
LWB, 2 Schiebetüren, Diff-Sperre hinten
Umbauten / Tuning
Seikel Unterfahrschutz, T&T, Snorkel, Desert HD, BF Goodrich AT 235/70 R16, höhergelegte Entlüftungen, SCA Aufstelldach, WoMo-Zulassung mit 4 eingetragenen Sitzplätzen, Planar 2D UE
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
SGH
Hallo Zusammen,
einige haben sicherlich die Augen gerollt, als sie den Titel von meinem Thread gelesen haben ...

Zum Hintergrund: Da ich von ungefähr 2 Jahren den Ausbau von unserem Bus sehr auf die Schnelle umsetzen musste (WoMo-Zulassung, 2er Sitzzbank, anstehender Norwegen-Urlaub) hatte ich seinerzeit komplett auf die Isolierung verzichtet und als Bodenplatte ein Puzzle aus OSB-Platten genutzt. Obwohl dieser Ausbau jetzt auch den Island-Trip recht gut mitgemacht hatte, habe ich endlich meinen inneren Schweinehund überwunden und bin mit dem Ausbau-Projekt 2.0 angefangen ... sprich der T6 sieht jetzt innen fast wieder so aus wie ein richtiger Transporter. Vielleicht mache ich dazu noch einen separaten Beitrag ...

Ich weiß, dass man beim Isolieren eines Kastenwagens eigentlich alles nur falsch machen kann und ich habe das Gefühl der T5/T6 hat eine besonders verwinkelte Blechkonstruktion, die das Vorhaben nicht gerade leichter macht...
Dazu kommt., dass ich vom Typ her für so ein Dilemma ziemlich ungeeignet bin, da ich im Rahmen meiner Möglichkeiten immer den bestmöglichen Weg gehen möchte (hierzu gaaaanz schlecht!) 🤣

Also ... ich habe so ein paar Stellen an denen ich mir nicht ganz schlüssig bin, wie ich vorgehen soll und möchte dazu gerne eure Meinung bzw. euer Vorgehen erfragen. Man findet hunderte von Beiträgen und Videos zu dem Thema, wenn es aber um die Details geht, dann ist kaum etwas zu finden. Vllt. helfen deshalb eure Antworten und Erfahrungen nicht nur mir, sondern auch allen Anderen, die das beim Bus noch angehen wollen.

Ich habe ein paar Fotos gemacht und diese entspr. beschriftet. Ich hoffe, das kann man hier ausreichend sehen und lesen ...

Die für mich unklaren Bereiche betreffen insbesondere:
  • den Bereich der Führung der Schiebetüren (mein Bus hat zwei davon!)
  • den Bereich am Übergang von Radkasten zu Seitenwand
Hier die Fotos:
Hintere Seite rechts.jpgRadkasten hinten.jpgSchiebetürführung.jpg

Wie habt ihr diesen Bereich gedämmt?
IMG_20231124_153811851.jpg


Vorab schon mal vielen Dank!!! Wie ihr vllt. auf den Fotos erkannt habt, habe ich einen T6 mit langem Radstand. Aber wahrscheinlich sieht es beim KR nicht viel anders aus ...

Gruß
Ludger
 
Zuletzt bearbeitet:
mach das Blech sauber, kleb ne dünne Schicht Alubutyl drauf (von STP) und dann dickes Armaflex, wo Platz dafür ist. Je dicker, desto besser die Isolation.
Hohlräume kannst du auffüllen, macht VW bei nicht-T-Fahrzeugen auch zur Geräuschisolierung.
Prinzipiell gilt: je mehr Isolation, desto besser, aber desto schlecht lässt sich später daran arbeiten.

Den Massepunkt frei lassen, Kabel auf dem A-Flex verlegen, richtig.
Die Übergänge von Radkasten zur Blechkarosserie kannst du überkleben.
 
Danke Patrick!
Was würdest du in dem Bereich machen, wo die Clipse der Abdeckung der Schiebtürschiene sitzen. Da kommt ja offensichtlich ab und zu etwas Wasser durch ... Überkleben würde ich das tendenziell nicht, da sich dort dann das Wasser ansammeln könnte ...

P.S. Ich habe mich gegen Alubutyl entschieden ... bin da nicht so empfindlich und ist mir zu schwer, auch wenn man es nur in schmalen Streifen einsetzt ...
 
Die Wasserabläufe auf keinen Fall bekleben, da spreche ich aus Erfahrung. Alubutyl entdröhnt die Kiste halt unheimlich.
 
Alubutyl entdröhnt die Kiste halt unheimlich.
Stimmt!!! ... wegen seiner Masse. Und deshalb meine Entscheidung dagegen ... Die Beklebung der oberen hinteren Blechteile mit Armaflex hat aber auch schon recht gut entdröhnt. Mit Alubyl wäre es natürlich sicherlich noch besser.

Die Wasserabläufe auf keinen Fall bekleben, da spreche ich aus Erfahrung
... im unteren Bereich würde ich Armaflex natürlich nicht bis ganz nach unten kleben und die Wasserabläufe verstopfen! Bei den Clipsen würde ich den Bereich unterhalb der Clipse bis zum Kante wo das Bleche abknickt aussparen (auf dem Foto in Höhe des Pfeils zur Markierung der Wasserspur ... die schraffierte Fläche is nicht weit genug nach unten markiert ...). Hast Du das auch so gemacht?
 
Und deshalb meine Entscheidung dagegen
Aber machst du dir wegen des Gewichts Sorgen? Mir war es wichtig, dass das Ding neben einer guten Isolation auch ruhig ist. Gerade die Transporter sind ja ordentliche Rumpelkisten.
Bei den Clipsen würde ich den Bereich unterhalb der Clipse bis zum Kante wo das Bleche abknickt aussparen (auf dem Foto in Höhe des Pfeils zur Markierung der Wasserspur
So ähnlich hab ich es auch gemacht. Man kann auch mit bisserl Wasser testen, wohin es läuft.
 
Aber machst du dir wegen des Gewichts Sorgen? Mir war es wichtig, dass das Ding neben einer guten Isolation auch ruhig ist. Gerade die Transporter sind ja ordentliche Rumpelkisten.
Lach mich aus, aber ja! Gerade im Gelände ist jedes Kilo eins zu viel ... auch ein Grund, warum ich den Ausbau jetzt noch einmal neu angehe ...
Wir sind gerade gut 5000km auf Island unterwegs gewesen und die meisten davon auf F-Roads/Pisten. Da hat mich ehrlich gesagt die akustisch völlig ungedämmte Rumpelkiste gar nicht so gestört ... Bin da nicht so empfindlich 😉
 
... Zusatzfrage: Ich habe mal irgendwo (ich denke auf youTube) ein Video mit so einem Hack gesehen, wo die rückseitige Abziehfolie vom Armflex mit einem Klebeband "verlängert" wurde um das Armaflex in unzugängigen Ecken positionieren zu können und danach über die Verlängerung die rückseitige Folie abziehen zu können. Ich kann das Video beim Besten Willen nicht wiederfinden ... herkömmliches Klebeband hält auf der Folie nicht ausreichend ...
Kennt jemand die Technik? Was habt ihr dazu genommen ...
 
um das Armaflex in unzugängigen Ecken positionieren zu können

Ich bin für die Isolierung andere Wege gegangen.... da sind die Ecken schön mitgedämmt.
1700917289476.png
 
Lach mich aus, aber ja! Gerade im Gelände ist jedes Kilo eins zu viel ... auch ein Grund, warum ich den Ausbau jetzt noch einmal neu angehe.

kann ich absolut nachvollziehen. Ich bin auch stolz auf meinen extrem leichten Selbstausbau und wollte mir das nicht durch Schalldämmung zunichtemachen...

Beim ersten Ausbau habe ich dort hinten und in den Schiebetüren mit 10mm Amaflex gearbeitet und das in Teilflächen verklebt, die fädeln sich besser da hinten hinein. Die Stöße dann auch mit dem 3mm starken Rollenmaterial überklebt, das gibt es explizit zum Fugen überkleben.....

Beim 2. Ausbau habe ich nur noch hinten links gedämmt, weil ich es dort als Stoßschutz brauche. Mein Kleiderschrank geht bis ans Aussenblech.

Was die Effektivität der Wärmedämmung (WD) angeht darf man nicht zu viel erwarten. Und sollte sich im Grundsatz klar machen, WIE das genau funktioniert mit dem Wärmeschutz.....( und wichtiger noch, der Wasserdampf Kondensation!)

Wärmeverluste entstehen durch Wärmetransmission, Wärmestrahlung und Wärmebrücken

was ist was?

Wärmetransmission
ist der fliessende Wärmestrom durch Bauteile hindurch. zwei unterschiedlichen Temperaturzonen.... Der findet grundsätzlich immer statt, lässt sich nicht stoppen, aber durch Dämmstoffe im Schichtaufbau verlangsamen, und ist abhängig von den Materialeigenschaften im Schichtaufbau.

Wärmestrahlung ist der Temperaturausgleich zwischen unterschiedlich temperierten Oberflächen über eine Distanz (Luftraum).
Je näher ich mit meiner warmen Hand ans kalte Blech komme, umso stärker empfinde ich die Wärme/Kaltestrahlung der KarrosserieBlechoberflache.
Je grösser der Temp Unterschied umso stärker.

Wärmebrücken
WD in Teilflächen bewirkt eine Verlagerung des Wärmedurchgangs in ein thermisch wirksames Umfeld....durch das dann ein erhöhter Wärmestrom (Transmission) fließt. In Summe ergibt sich hieraus kein rechnerischer Mittelwert gedammter zu zu gedammter Fläche, sondern etwas ganz erheblich schlechteres. Das gilt aber nur für die Wärmetransmission.

BEi der Wärmeabstrahlung über Oberflächentemperatur bleibt das Verhältnisse gedämmter zu ungedämmter Oberfläche die Bezugsgrosse. Wärmebrücken haben erheblich weniger Einfluss auf den Strahlungsanteil der Warmeübertragung.
"Nebeneffekte" wie Übergangswiderstände und Konvektion lasse ich zur Vereinfachung mal weg hier.....bei dieser sehr groben Betrachtung.

Zur Eingangsfrage (wie dämmt ihr?)
Glasscheiben, zahlreiche undämmbare Stahlstege und ein nicht ansatzweise die erreichbare vollflächige Dämmung der Karrosserie rundum liessen mich den Schluss ziehen, dass ich über Wärmebrücken und Transmissionsdämmung gar nicht erst nachdenken muss..... Ihr Einfluss bleibt enorm, egal was ich mache.

Den eigentlichen Vorteil sehe ich in der Reduzierung der Strahlungsoberflächen.....und hier kann ich ganz gezielt dort dämmen, wo ich beim bewohnen des Busses im Campingbetrieb in die Nähe von kalten Oberflächen kommen kann...
Diese Oberflächen habe ich gezielt gedämmt.

Das sind neben der Stossschutzdammung meiner Schrankrückseite die beiden Schiebetüren und später ggf. noch die Beifahrertür....weil hier auf gedrehtem Sitz viel gesessen wird in unserem Bus.
der Bereich rechts zw C - und D- Säule blieb bei mir ungedammt, dort steht meine Küche und das kalte Blech strahlt nicht unangenehm in den Innenraum.

Den Energieverbrauch der LSH durch eine mgl. Vollflächige Transmissionsdämmung zu reduzieren, war nie mein Ziel.
 
Lach mich aus, aber ja! Gerade im Gelände ist jedes Kilo eins zu viel

Mach ich! 🤣

Wenn es eine Cross-Maschine wäre und Du die Paris-Dakar fahren würdest, könnte ich das ja noch verstehen.
Aber bei einem BUS, auch im Gelände, kommt es bei 2,500 kg +- auf 10kg nun überhaupt nicht an.

Was natürlich richtig ist, ist, dass Du es weglässt, wenn Du keinen Sinn drin siehst.
 
Um mich nicht falsch zu verstehen
Ich halte Dämmung nicht für sinnlos (wohne in einem Passivhaus) .

Im Bulli halte ich den Einfluss von nicht vermeidbaren Wärmebrücken für so gross, dass eine rundumn Transmissionsdämmung kaum Wärmeenergie einsparen wird.

Also geht es NUR um thermischen Komfort, und um den zu erhöhen, braucht es keine Volldämmung, sondern nur gezielte Verbesserung in einigen Strahlungstechnisch kritischen Zonen!

Und das Gewicht.....
Hier 10 kg, da 15 dort 30 für den Akku, dann 50 extra für nen festen Boden (der meist schlechter dämmt als die Dammgummimatte ab Werk). Dazu noch ordentlich Frischwasservorrat, also 50kg mehr dafür, was solls....usw usf.....das läppert sich alles unversehens zu einer dann relevanten Größe.....
Am Ende bleibt die Verfügbare Zuladung für mich die Relevante Grösse.... (Gelände spielt hier mit Fronttriebler eher keine Rolle, dort gehe ich lieber ganz zu Fuß)


Wiegt deiner echt 2500kg?

Mein Schalter wog nackt mit 5 Sitzen im Auslieferungsgewicht knapp unter 2t, dazu kam ein Reimodach und mein Komplettausbau in Spantenbauweise (aus 6mm Furnierhholzin Papoelnund Birke) Am Ende blieb er mit allem noch unter 2,2t.....
Den aktuellen DSG hab ich noch nicht gewogen..... Der Ausbau ist auch noch nicht fertig.....😉😇

Dank Priorität in Sachen Gewicht bei jeder der zahlreichen Einzelentscheidungen im Ausbau..,.

Jedem das Seine, (Glaswolle wäre nicht meine Lösung)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der parabulli bringt voll ausgebaut knapp 2.350kg auf die Waage, hat aber nur Frontantrieb und kein DSG.
Dennoch denke ich, das bei den vielen Features das Gesamtgewicht so in Ordnung ist.

Ich habe beim Ausbau durchaus aufs Gewicht geschaut, aber eher hinsichtlich Holzsstärken usw.; man muss ja nicht unnötigerweise 15er Multiplex nehmen, wenn es 9mm auch tun. Das ergab nebei auch noch eine Kostenersparnis.
Ich habe die Tischplatte und die Kühlschranktür sogar aus Paulownia gebaut, das wiegt fast nichts.
 
Ich bin für die Isolierung andere Wege gegangen.... da sind die Ecken schön mitgedämmt.
... ich hatte schon irgendwo mitbekommen, dass Du bei der Isolierung auf Mineralwolle gesetzt hast. Die relativ einfache Verarbeitung und das man insbesondere sonst gar oder nur sehr schwer zugängliche Stellen erreicht, ist sicherlich ein Vorteil. Ich habe mich gegen dieses Material entschiede, weil eigentliche eine luftdichte Dampfbremse angebracht werden müsste und das in einem Kastenwagen eigentlich kaum möglich ist. Aber ich möchte auch keine Diskussion über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dämmmaterialien führen, sondern es geht mir explizit um Tipps und Vorgehen bei der Verarbeitung von Armaflex oder vergleichbaren Materialien.

Zum Gewicht:
Mach ich! 🤣

Wenn es eine Cross-Maschine wäre und Du die Paris-Dakar fahren würdest, könnte ich das ja noch verstehen.
Aber bei einem BUS, auch im Gelände, kommt es bei 2,500 kg +- auf 10kg nun überhaupt nicht an.
kann ich absolut nachvollziehen. Ich bin auch stolz auf meinen extrem leichten Selbstausbau und wollte mir das nicht durch Schalldämmung zunichtemachen...
Wiegt deiner echt 2500kg?
Hier 10 kg, da 15 dort 30 für den Akku, dann 50 extra für nen festen Boden
... so hat jeder seine Präferenzen ... und lieber @parabulli mir scheint, dass ich mit dem Bus ganz andere Reiseziele ansteuern möchte als du. Völlig legitim.
Das ist jetzt hier absolut off-topic, aber vielleicht könnt ihr so meine Gedanken und Beweggründe ein wenig verstehen ...
Ich bin über ein Jahrzehnt ein HZJ 75 Buschtaxi gefahren und einige Male in Nordafrika in Algerien und Libyen bis an die Grenzen des Tschad und Niger unterwegs gewesen. Die Strecken die ich damals gefahren bin, sind mit dem Bus nicht machbar, aber während unseres Island-Aufenthalts hat sich bestätigt, dass ein entspr. vorbereiteter Transporter an viele Stellen kommt, die man ihm nicht zutrauen würde ... und da ist dann der 4x4 Transporter mit seiner Größe und seinem Komfort als eines der Auto, welche meine derzeitigen Bedürfnisse und Wünsche einigermaßen abdeckt ...

Das Leergewicht unseres T6 ist sicherlich zu einem nicht geringen Teil durch das SCA-Hubdach (Luxus) und den massiven Seikel Unterfahrschutz (absolut notwendig im Geländeeinsatz) beeinflußt. Bei den gewogenen 2480kg mag damals auch noch was in den Wassertanks gewesen, dass möchte ich nicht beschwören. Reisefertig hat der Bus bei unserer Norwegen-Tour 2800kg und bei der Island-Tour 2930kg bei örtlichen Entsorgungsbetrieb auf die Waage gebracht. Das ist schon absolut ok ... Auch nicht zu vergessen: es ist ein LR!
Der Ausbau ist übrigens aus 10mm Pappel, das wird eine Herausforderung da viel Gewicht einzusparen!

Im Bulli halte ich den Einfluss von nicht vermeidbaren Wärmebrücken für so gross, dass eine rundumn Transmissionsdämmung kaum Wärmeenergie einsparen wird.
Vielen Dank für deine ausführlichen Anmerkungen. Ich sehe das im wesentlichen wie du ... will halt das Mögliche herausholen. Wir werden in den nächsten Jahren sicherlich im Winter nach Nord-Skandinavien fahren und da möchte ich eine gute Basis schaffen ...

Vielen Dank natürlich auch an @parabulli, @bandit1976 und @1.AVM!

Gruß
Ludger


...
 
Moin.. mir geht es ähnlich wie @LuNik700 und hab in der Eile damals nur bis zur Unterkante Fenster gedämmt. Und wollte mich jetzt mal im Winter
dran machen und auch den Rest dämmen.

Was haltet ihr davon auch die Holme mit 3mm oder 6mm Armaflex zu dämmen, wie es zB hier gemacht wurde:

 
Hier mal noch ein bischen buntes zum Thema.....

Ich hab mal einen geometrisch vereinfachten Radlauf hinten in die Finite Elemente Simulation eingegeben.......
Aussntemperatur -!0°C, Innentemperatur 20°C Innenseitig beklebt mit 20mm Dämmung WLG024 das ist vermutlich besser als Amaflex aber was solls..... (statt 10mm Amaflex setze man in Realität einfach etwa 12mm) ..... ich will damit hier mal bildlich veranschaulichen, WIE sich eine Wärmebrücke hier thermisch verhält..... also der gedämmte Bereich und der Einfluß seines NICHT DÄMMBAREN UMFELDES .

ungestört20.png

Erstes Bild ein kleiner Auschnitt durch die gedömmtes Blechstück, also ein völlig wärmebrückenfreier (ungestörter) Schichtaufbau 2mm Karosserieblech, vollflächig mit 20mm Dämmung beklebt, ohne schlechteres Umfeld
Der U Wert beträgt hier dann aufgerundet "gute" 1,0W/m2K

THM024 ungedaemmt.png

Jetzt das Gegenteil, der ungedämmte Karrosserie ..... Ich habe einen vereinfachten Radlauf hinten gezeichnet. Oben ein Stück Fensterglass mit dabei, unten der Teil vom Radlauf der hinter der Verkleidung steckt und den man wegen Schwitzwasserablauf ja ungedämmt lassen sollte.......
Der U Wert des ganzen Ausschnittes liegt ungedämmt bei 5,5W/m"K

Amaflex20 .png
Jetzt hab ich hier 20 mm Amaflex "verklebt " (ungefähr so wie ich selber in meinem Schrank dort rangekommen bin)
U Wert (es gilt der mit Aussenmaßbezug) liegt bei 3,5W/m2K das ist um 2,1 besser als ungedämmt, aber auch 2,4 schlechter als das ungestörte (wärmebrückenfreie Bauteil mit gleicher Dämmstärke! ..... Die Farbdarstellung zeigt die Menge des Wärmestroms.... (rot=viel; Blau=wenig; dunkelila=nix)
Man sieht dass in den inneren 10mm Amaflex fast kein Wärmestrom unterwegs ist aber am Ende der Dämmung besonders viel und dass der Wärmestrom sehr stark hinter dem Amaflex im Blech entlangfließt und so die Dämmungsränder stark "umströmt" und sie großflächig hinterwandert. Nachbarquerschnitte beeinflussen immer die gedämmten Felder selbst.
deswegen hab ich als Nächstes mal nur 10mm Dämmung als Variante genommen....

THM-10mmAFX.png
hier ist der U-Wert des ganzen mit 10mm Dämmung dann tatsächlich auch nur marginal schlechter bei 3,8W/m2K. Also nur 0,4 schlechter als bei 20mm Dämmstärke, aber immerhin auch noch 1,7 besser als ganz ungedämmt

Die Oberflächentemperaturen (ohne Bild) waren folgende

Bei 10mm Dammung 13° Bei 20mm 16° auf dem Blech -4,2° Bei 20° warmer InnenraumLuft muss man unterhalb 10° verstärkt mit Kondensat rechnen .... da reicht also die 10mm Dämmung für den Zweck auch voll aus
Im geschlossenporigen Amaflex kann kein Kondensat entstehen, also nur auf den Blechflächen und in Fugen (anders bei Glaswolle, dort kann Raumluft eindringen, es entsteht dann eine feuchte Ebene IM DÄMMSTOFF. Das ist nicht weiter schlimm, wenn sie jederzeit ablüften kann. (Dazu braucht sie ein nach aussen offenes Dampfdruckgefälle, umgangssprachlich: Aussenluftkontakt)
(@ parabulli bei trockenem Wetter immer schön lüften, gelle)


FAZIT:

Partielle Dämmung verbessert die Thermohülle im BUS durchaus (spürbar), aber die Auswirkungen der enorm großen Wärmebrückenen sind in etwa so groß oder größer, so dass Schichtdicken oberhalb 10-12mm kaum noch (Mehr)wirkung zeigen. Faustregel: je größflächiger der Dämmbereich, desto eher lohnen dickere Schichtstärken..... bzw kleine Bereiche ohne Nachteil mit dünner Schichtdicke..... WEnn man 2 Lagig arbeitet könnte man in der Mitte eine 2. Lage aufbringen, das wäre ideal effektiv!

Zur Optimierung von Schwitzwasserflächen reichen 8-12mm Amaflex durchaus. Zur Steigerung der Behaglichkeit bei -10° sind 20mm dann schon sinnvoll, denn 16° sind gerade mal so nicht mehr störend, da kann 13° Oberflächentemperatur nicht mithalten. bzw ist dann nur für wärmeres Klima geeignet....

VG IBMOK
 
Zuletzt bearbeitet:
Für solche Beiträge @IBMOK bin ich dankbar !
Wahrscheinlich sind aber zu wenig fachkompetente User aus der Hoch- bzw. Tiefbaubranche anwesend, um hier mitzudiskutieren.

Also lässt sich festhalten:
Wärmedämmung läuft ähnlich wie Akustik/Schalldämmung: in der Mitte von Blechen dick arbeiten ist am kostengünstigsten.

Beim Alubutyl ist es eben einfacher möglich, 2 Lagen zu kleben (so hab ich es in den akustisch kritischen Bereichen gemacht) - und dann darauf Armaflex mit mind. 12 bzw. 20 mm.
 
@IBMOK Mega!!! 😍

Zu den Oberflächentemperaturen: Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das ja dann die Temperatur auf dem Armaflex. Ich denke aber bei den meisten wird zusätzlich noch die gefilzte Standardpappe oder ähnliches davor sein. Das müsste ja dann rein rechnerisch auch nochmal ein gewisses Wärmepolster erzeugen? Oder liege ich da falsch?

Das Dach ist ja z.b. eine recht große Fläche. Dort sind bei mir 20mm Armaflex verlegt und auf den Holmen habe ich das ganze mit 3mm Armaflex-Tape überklebt. Darauf dann die originale Himmel-Pappe + Filz.
Dort wird es dann gefühlsmäßig mit der Hand nicht kalt.
Anderst sieht es dann aber z.b. beim Metall rings um die Schiebetüren oder bei den C/D-Säulen bzw beim "Dachrahmen" hinten an den Flügeltüren aus. Da wird es schon gut kalt.... Zunge dran heben bei -10 Grad ist dann vielleicht keine gute Idee 😁
 
Hi @w1ls0n,
danke fürs Teilen des Videos ... ich kannte es noch nicht. Ich halte den im Video gezeigten Ansatz aus isoliertechnischer Sicht für relativ optimal. Es scheint der Anbringung einer die Karosserie überdeckenden und vollflächigen Abdeckung der Karosserie doch recht nahe zu kommen. Den Bereich der Holme vom Wohnraum her gesehen zu überkleben ist m.E. tausendmal besser als diese irgendwie auszustopfen (wobei mal trotzdem nicht an alle Stellen kommen würde und eine Austrocknung dieser Bereiche, falls sich da mal Kondensat niederschlagen sollte, halte ich für fragwürdig...).
Es wäre natürlich interessant zu wissen, wir der Kollege den Bereich des hinteren Radlaufs hinter der Verkleidung und den Bereich der Clipse für die Befestigung des Abdeckblechs der Schiebetürschiene behandelt hat. Hoffentlich hat er das nicht einfach "überpappt", sondern Ablaufmöglichkeiten für potentiell eindringendes Wasser gelassen.
Aus Sicht des weiteren Ausbaus sehe ich das Vorgehen kritischer. Der Wandaufbau wird schon signifikant dicker, besonders da wo die Paneele angebracht werden (ich sprech hier von den Transportern, bei allen Bussen mir Form-Kunststoffverkleidungen wird das wahrscheinlich noch komplizierter) ... Die Verkelidungen bei mir sind aus ca. 4mm Kunstoff-Doppelstegplatten ... die werden gefilzt, d.h. an den Kanten, wo das Filz ja umgeschlagen wird, kommen noch einmal 6mm dazu ... in seinem Fall dann noch die 6mm Armaflex dazu. Muss man sich mal überlegen ...

@IBMOK
Sehr anschauliche Darstellung von dem was wir diskutiert hatten!!! Vielen Dank! Mich irritiert nur ein wenig, dass der ungedämmte Radlauf nicht komplett in Richtung "Rot" geht ...
 
und auf den Holmen habe ich das ganze mit 3mm Armaflex-Tape überklebt.
... an so etwas in der Art hatte ich auch spontan gedacht, als ich das Video gesehen hatte, welches @w1ls0n geteilt hatte. Zusätzliche 6mm sind mir an den Stellen, wo die Verkleidungen aufliegen einfach zuviel ...

Ich habe jetzt übrigens einen für mich gangbaren Weg gefunden, um die rückwärtige Folie vom Armaflex an unzugänglichen Stellen abzuziehen. Im Prinzip befestige ich, wie auch in einigen youtube-Videos zu sehen, ein Stück Klebeband als Zughilfe. Mein Problem war, dass alle von mir ausprobierten Klebebänder nicht ausreichend auf der Armaflex-Folie gehalten haben ... insbesondere wenn ein wenig Druck auf dem Armaflex liegt.
Ich habe jetzt ein ausreichend langes Stück Klebeband an die Folie geklebt (an der Ecke, an der mit dem Ankleben begonnen werden soll) und dieses zusätzlich mit einer Heftklammer angeheftet. Dann habe ich noch ein Stück Armafllex-Folie mit einer zweiten Heftklammer darüber fixiert, so dass das Klebeband nicht an der Klebefläche des Armaflex anhaftet. So hat die Zughilfe ausreichend Halt, um die Folie abziehen zu können ... Hier 2 Fotos, da sieht man das eigentlich ganz gut ...
Abziehhilfe_1.jpgAbziehhilfe_2.jpg

Ich habe noch ein Video gefunden, wo ein Draht an der Ecke durch die Folie gestochen wurde und dieser dann als Zughilfe genutzt wurde. Das funktionierte bei mir gar nicht und führte dazu, dass der Draht die Folie zerschnitten hat. Das kann ganz leicht zum absoluten Gau bei der Verarbeitung vom Armaflex führen ... ein Teil klebt schon irreversibel am Blech und irgendwo ist noch ein Stück Folie auf der Klebefläche, weil diese zerrissen ist ...
 
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