Urlaubsgrüße aus USA Teil 8

WernerII

Aktiv-Mitglied
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
Juli 2006
Motor
TDI® 96 KW
DPF
nein
Motortuning
warum nur?
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Ausstattungslinie
Basis
Umbauten / Tuning
Womo
höhergelegt
Hallo an die Daheimgebliebenen,

hier ein weiterer Teil.

Das nächste Ziel ist Monument Valley. Bei unserem 1. Besuch war am Eingang ein kleiner Laden mit Indianerschmuck. Jetzt steht dort ein riesiges, neues Gebäude mit Verkauf und Hotel. Die Landschaft ist immer noch beeindruckend. Den nahen Camping gibt es nicht mehr. Deshalb fahre ich zum Übernachten bis Page. Die Landschaft läßt mich wieder ein paar mal zum Fotografieren anhalten. Die Natur bringt ungeheuer viele nette Facetten hervor. Auf dem Camping in Page steht ein Rentnerehepaar mit deutschem Auto. Sie sind seit 2 Jahren, erst S Amerika jetzt in N Amerika, unterwegs.
Von vielen Mietwagen auf dem Camping schallen deutsche Wortfetzen zu mir herüber. Die Urlaubssaison in D muß angefangen haben. An einer Tankstelle kommt ein Holländer. Er erwidert meinen Gruß nur brummelnd. Auf einem nahen Aussichtspunkt sind ca. 30 deutsche Moppedfahrer angekommen. Ein Womofahrer brüllt über den Parkplatz: ein Frankfurter. Wir unterhalten uns kurz und andere Deutsche kommen dazu. An der Brücke über den Glen Canyon steht ein deutsches Womo. Ich spreche den Fahrer an. Er ist verwittwet, und neu mit einer amerikanischen Internetbekanntschaft verheiratet. Sie entpuppte sich im nachhinein als Drachen und hat ihn wieder rausgeschmissen. Mit der Heirat bekommt man hier nicht automatisch ein Daueraufenthaltsrecht und er hat seine Aufenthaltsgenehmigung mittlerweile um Monate überschritten. Er ist noch sparsammer als ich. Sein Auto ist nicht mehr ganz neu. Bei Steigungen, die ich mit meinem Auto kaum merke, geht bei seinem schon die Puste aus. Ich bin am Nord Rim vom Grand Canyon angekommen. Auf einem Aussichtspunkt schaut sich eine Frau das Auto an. Sie ist aus Mainz und ist alleine mit einem Miet PKW unterwegs.
Ich kann im Park nicht viel anschauen, da es schon später Nachmittag ist, und der Camping im Park voll ist. Der nächste ist außerhalb. War es tagsüber noch um 30° ist die Temp im Park auf unter 10° bei eisigem Wind abgefallen. Ich habe am nächsten Morgen den Park angeschaut. Der Typ von Gestern ist verschwunden. Macht nichts.
Im Pipe Spring NM wird die Geschichte der Mormonen in dieser Gegend erzählt. Sie standen wegen ihrer Landnahme mit den ansässigen Indianern nicht in einem freundschaftlichen Verhältniss. Im Museum wird es tatsächlich so formuliert: für die Mormonen ist nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer. Ein Mormone macht eine Führung durch ein typisches Wohnhaus aus der Zeit der Landnahme. Er bezeichnet es als Fort. Es macht auch einen wehrhaften Eindruck. Im Paterre hat es an den Außenseiten keine Fenster und im Obergeschoss außen nur Schiessscharten. Auf dem Dach ist ein Wachturm. Er spricht nicht über die Indianer sondern zeigt viele Utensilien, die früher im Haushalt benutzt wurden. Zu seiner Überraschung kenne ich fast alle von meiner Oma. Das Haus hat einen der 1. Telegraphenanschlüsse von Arizona. Die Reichweite beträgt, sagt der Führer, 200 bis 300 meilen abhängig davon, wieviele Vögel auf dem Draht sitzen ??!!??
Eigentlich wollte ich jetzt zum Bryce Canyon. Nachts war es saukalt und fing an zu regnen. Ohne gutes Licht macht der Park und der benachbarte Kodachrome SP keinen Spaß. Ich fahre also zum Zion NP und will weiter nach Las Vegas. Da ich morgens noch Wäsche gemacht habe, komme ich erst gegen 11h am Park an. Vor mir ist eine lange Autoschlange an den Kassenhäuschen. Autoschlangen an den Parks habe ich bisher noch nicht erlebt. Der Park ist ziemlich voll, und ich kann kaum parken. Obwohl schon übersättigt, muß ich im Zion NP doch viele Fotos machen. Größere Teile sind für den Autoverkehr gesperrt. Ich bin schneller als gedacht wieder draußen. Ich drehe zwar nochmal um, aber so richtig halten tut mich nichts. Der Park ist eine Wetterscheide. Östlich kühl, grün und feucht, westlich heiß, braun und trocken. Ich fahre durch den Valley of Fire SP mit seinen roten Felsen. Die Autobahn Richtung Süden durchschneidet 2 Bergketten und dann taucht plötzlich Las Vegas im Dunst vor mir auf. Es liegt mitten in der Einöde. Als 1. fahre ich zu einem weiteren bone yard. Hier gibt’s keine Flugzeuge sondern Neon Reklame. Die Papier Navigation (Stadtplan) bringt mich problemlos durch LV. Die Fahrt durch LV macht trotzdem keinen Spaß. Viel Verkehr, Straßenwirrwarr, Baustellen und keine Ortskenntnis sind der Grund weshalb ich nicht gerne in Großstädten fahre. Ich Übernachte auf einem RV Park, also Camping ohne öffentliche Toiletten, in der Fremont St. nahe dem alten Zentrum. Die Nacht kostet 20$, ab einer Woche nur noch 10$. Internet gibt es bei dem Preis nicht. Auf solchen billigen RV Parks landen dann die, die es nicht geschafft haben. Mit der Geschwindigkeit, mit der LV, wie auch die anderen südlichen Städte wachsen, muß es viele geben, die es schaffen. Zu LV brauche ich nichts zu sagen, außer daß im Zentrum auf der Fremont St. bei Livemusik mehr los ist, als auf dem Strip bei den Casinos. Das Motto auf der Fremont St.: summer of 69. Da werden nicht Alle etwas mit anfangen können. Ich fand es gut. In LV bin ich mehr gelaufen, als in manchem Park. Das Zentrum außerhalb der oberen Fremont St. hat einen morbiden Charme, oder soll ich sagen: hier herrscht Abbruch und Verfall. Den nächsten Schock bekomme ich bei den Tankstellen. Dort wird offensichtlich der Sprit in Kristallkaraffen auf güldenen Tellern gereicht. Jedenfalls läßt der Preis das vermuten. Außerhalb gibt es auch etwas günstigeren Sprit. An den billigen Tankstellen gibt es Schlangen und Gedränge. Die 2. Nacht verbringe ich außerhalb auf einem staatlichen Camping. Dort will es nicht Nacht werden, die Lichter der Stadt erhellen den Himmel.
Weiter geht’s ins Tal des Todes. Der Blick von Dantes View ist gut, könnte aber besser sein, wenn es nicht so dunstig wäre. Im Tal fahre ich fast alle Teerstraßen ab. Die Entfernungen und die Fahrzeiten sind riesig. Zum race track, da wo sich Steine von alleine bewegen, fahre ich nicht hin. Leider sind es hin und zurück fast 80 km auf einer Schotterstr. mit üblem Zustand. Außerhalb vom Park gibt es zu meiner Überrachung auch wandernde Steine. In der 1. Nacht ist es wolkig und nicht besonderst warm. Später regnet es sogar länger. Am 2. Tag sind die Wolken fast verschwunden, und es wird heiß. Es gibt außerhalb vom Park 2 fast Geisterstädte. Rhyolite in Osten und Ballerat im Westen. Es ist in Beiden nicht mehr viel zu sehen. In der Nähe stehen die Trona Pinnacles. Das sind sonderbare Steinformationen. Nach 10 km übler Schotterpiste drehe ich um und begnüge mich mit Fotos mit dem Tele. Es kommt bei mir leichter Streß auf, weil meine Lebensmittelvorräte aufgebraucht sind, und es gibt sonderbarerweise keine Supermärkte mehr. Nach langem Suchen finde ich einen mit knappen Sortiment, da umgebaut wird. Die nächsten 2 Tage brauche ich nicht zu verhungern. In Californien gibt es nur wenige super Walmarts. Das hat 2 Nachteile: die anderen Supermärkte haben ein deutlich kleineres Angebot und die günstigen Übernachtungen entfallen. Ich fahre durch Sequoia national monument. Nicht sonderlich interesannt. Am späten Nachmittag erreiche ich den Sequoia national park. In Fahrtrichtung die 1. drei Campings sind schon voll. Es ist Wochenende und die Einheimischen sind unterwegs. Die nächsten 3 noch nicht. Bis ich die auf der engen, kurvenreichen Straße erreicht habe, aber doch. Ich durchfahre also den Park und komme in den direkt anschließenden Kings Canyon NP. Auf dem 1. Camping sind noch ein paar Plätze frei. Ich stelle das Auto auf den 1. freien Platz. Mein Nachbar bestätigt, daß er frei ist. Ich mache eine Platzrunde, um zu sehen, ob es einen besseren Platz gibt. Ich bleibe bei einem deutschen Paar hängen, die nach 2 Jahren S Amerika nun 1 ½ Jahre in N Amerika bleiben wollen. Sie kennen das Paar aus Page. Ein riesiges Womo kommt und hält an meinem Platz. Es kommt bei den Leuten Hektik auf. Ein Ranger kommt hinzu. Die staatlichen Campings sind nicht auf diese Womos eingerichtet. Das Fahrzeug wird vom Ranger mit großer Mühe auf einen freien Platz eingewiesen. Als der Ranger einen Zettel unter meinen Scheibenwischer steckt, gehe ich hinüber. Er wollte mich nur daran erinnern, daß ich noch nicht gezahlt habe und empfiehlt mir 2 große Wasserfälle und den tiefsten Canyon der USA ganz im Osten vom Park zu besichtigen. Am nächsten Morgen sagt mir mein Nachbar, daß der Fahrer von dem großen Womo morgens meinen Platz bezahlt hat, und Stühle hingestellt hat, um ihn zu reservieren. Dann haben aber Kinder die Stühle geholt. Konnte ich nicht wissen. Die Landschaft im Park ist ganz nett, die Nähe zu Yosemite ist spürbar, aber weder sind die Wasserfälle besonders hoch noch die Schlucht besonders tief. Beide Parks haben besonders große und ca. 1000 Jahre alte Bäume. Und beide haben einen General Sherman Baum. Der in Sequoia ist der größte der Welt – dem Volumen nach (das wird aber nicht so klar herausgestellt). Das Wetter könnte besser sein. Es ist teils neblig und kalt.

Viele Grüße
Werner
 
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Moin Werner,

auch wieder interessant zu Lesen.

Ich glaub sowas mach ich auch mal wenn ich viel Zeit habe. Spätestens wenn ich n icht mehr buckeln muss.

Viele Grüsse
Holger
 
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Au ja, gute Idee.

Meinen Bericht darüber kannst dann vielleicht im T8-Board lesen... :(
 
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Hab jetzt auch ein wenig Zeit gefunden, deinen Bericht zu lesen. Immer wieder toll. Hättest aber vielleicht den Bryce Canyon mitnehmen sollen. Ist fast noch atemraubender als der Grand Canyon.
Bin demnächst auch mal weg und werd wohl auch ein wenig schreiben :)
 
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Hi Werner,

komme auch gerade von drüben zurück. Leider nicht mit meinem Bulli dagewesen, lohnt sich nur für längere Zeit. War mit meiner Tochter in Colorado, Utah, Nevada und Arizona. Hatten tolles Wetter (außer Vegas, da waren 46°C). Wünsche Euch noch viel Spaß.
 
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Hi Werner,

Ich hab nach Dir ausschau gehalten, aber wir waren wohl ein paar Wochen vor Dir in der Gegend unterwegs, leider auch nur mit einem Toyota Sienna.

Mit dem Northrim GC hatten wir auch nicht viel Glück, Regen und 13°C - 19°C waren nicht sehr einladend. Der Bryce Canyon war sehr schön, da wir dort Glück mit dem Wetter hatten. Durch den Zion sind wir nur durch gefahren, da dort nichts mit campen war und es war auch sehr warm, wir sind dann bis hinter Las Veags gefahren und haben uns einen Campingplatz auf über 8000 fuß gesucht, damit es nicht so warm ist.

Die besten Campingplätze haben wir gekriegt, wenn wir sie schon vormittags bezogen haben, mit einem Zelt ist das einfacher, da es dann ganz klar ist, daß er bestzt ist.

Ich wünsch Dir noch einen schönen Aufenthalt in den USA, Yellow Stone NP und Grand Titons sind auch sehr schön :-) falls Du noch nach Norden willst. Warte aber nich t zu lang, denn Ende September kann es da schon schneien.

Gruß,

Michael
 
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