Sammelthread: Informationen zur Ölanalyse über Wearcheck

Wassermann

Top-Mitglied
Ort
Niederrhein
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
02/2004
Motor
Otto V6 173 KW
DPF
nein
Getriebe
Autom.
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Extras
Schiebedach, Tempomat, Klima, Umbau vom LKW auf Multivan
FIN
WV2ZZZ7HZ4H063xxx
Vorab:
Hier ausschließlich Informationen zum "Wer - Wie - Wann" bezüglich Ölanalyse. Fragen nach dem "Warum" bitte hier posten, wenn es um die technischen Zusammenhänge geht (ich empfehle Einstieg ab Seite 10 bis 15 :)), Fragen nach dem "Warum" bitte hier posten, wenn die juristisch relevaten Aspekte diskutiert werden sollen.

Es lohnt in jedem Falle, diese beiden Threads komplett zu studieren!

Noch mal ganz deutlich: Hier nur Informationen zu diesen Themenkreisen:

  1. Wer sollte eine Ölanalyse machen (lassen)?
  2. Wann ist eine Ölanalyse sinnvoll?

Einleitung und Klarstellung
Das Thema gewinnt an Fahrt und trägt leider auch zur Verunsicherung bei. Information tut Not. Hier deshalb erst einmal eine grundsätzliche Entwarnung und eine (etwas abstrakte) Beschreibung des Problems:

Genügte früher ein prüfender Blick auf den Ölmessstab (ich komme vom VW-Käfer 1300), ist die Situation heute eine ganz andere: "Öl" im aus dieser Zeit vergleichbaren Sinne gibt es nicht mehr. Es handelt sich vielmehr jetzt um Schmierungsmittel, die nach höchst komplizierten Verfahren "formuliert" werden und ebenso komplizierten Anforderungen genügen müssen. Das "Können" dieser Schmiermittel wird vom Hersteller in aufwändigen Prüfverfahren definiert, die Dauer seiner Nutzbarkeit richtet sich nach dem "Fahrprofil" und hierbei gibt es in unserem speziellen Fall für die Fahrer von T5 mit werkseitig gelieferten DPF (R5 Motor) ein Problem:

Der Hersteller ändert die Methode, die uns Aufschluss darüber geben soll, wann ein Ölwechsel angeraten ist.

Wie macht er das?
Er verändert die Rechenformel, die im Motorsteuergerät hinterlegt ist. Das Bestreben des Herstellers ist nach sicheren Erkenntnissen darauf ausgelegt, uns so lange wie möglich das Öl nutzen zu lassen, das sich im Motor befindet. Über (tatsächlich recht komplizierte) Berechnungen wird der Zeitpunkt des Ölwechsels prognostiziert, anders kann man das nicht sagen, denn es handelt sich um eine Vorhersage, die sich mit einer Anzeige meldet und zum Ölwechsel auffordert ("an die Boxen gehen"). Eine letzte Veränderung der Rechenformel fand im Rahmen eines MSG-Updates statt, ca. 4. Quartal 2007.

Vorhersagen sind leider nicht zuverlässig. Ob Aktien, Klima oder Rente - es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig man sich darauf verlassen kann. So auch in diesem Fall.

Wo ist das Problem?
Genau hier - bei der Vorhersage. Nachdem zeitlich weiter zurück liegende Öl-Analysen den Beweis geliefert haben, dass die Leistungsfähigkeit einer Ölfüllung bereits nach 15.000 km Nutzung am Ende ist, stimmt jetzt bedenklich, dass die Rechenformel im Steuergerät offenbar so verändert wurde, dass zum Ölwechsel erst nach weit über 20.000 km aufgefordert wird - wobei dann der Motor mindestens 5.000 km mit einem Öl gefahren wurde, das man (im übertragenen Sinn) selbst seinem VW Käfer aus den 60er Jahren nicht mehr zugemutet hätte. Hierbei sind Spätschäden am Motor (im wahrsten Sinne des Wortes) vorprogrammiert. Und zwar bei eurem T5 und nicht beim Käfer aus alter Zeit.

Ich wiederhole: Ölmessstab reicht nicht.

Wer sollte sein Öl analysieren lassen?

  • Fahrer von T5 mit werkseitig verbautem DPF und R5 Motor (Gruppe 1)
  1. Mit Update des MSG ab ca. 4. Quartal 2007 (Gruppe 1a)
  2. Ohne Update des MSG (Gruppe 1b)

  • Fahrer von T5 ohne werkseitig verbauten DPF und R5 Motor (Gruppe 2)
  • Fahrer von T5 mit nachrüstetem DPF und R5 Motor (Gruppe 3)

Warum die Gruppen? In Gruppe 1 kann ermittelt werden, ob eine Veränderung des MSG zu einer Veränderung der Öleigenschaften geführt hat. Gruppe 2 und 3 sind die Referenzen zu den Ergebnissen aus Gruppe 1. Wer das alles auswerten soll, steht jetzt noch nicht zur Debatte. Klar ist, das Jeder mitmachen sollte, der einen Fünfzylindermotor hat! Aufgrund der erkennbaren Komplexität der zu erwartenden Auswertungen und der erkennbar geringen Problematik beim Vierzylinder Diesel, sollte die Aktion auf den R5 beschränkt bleiben.

Wann ist eine Ölanalyse sinnvoll?

Ich sage mal: so oft wie möglich, so selten wie nötig. Ein "Raster" mit 2.000 km erscheint mir sinnvoll, wenn es sich um ein junges Auto handelt, hierbei lässt sich die Entwicklung recht einfach ablesen und sogar in Grenzen fortschreiben - sicherlich besser, als es das die im MSG hinterlegte Rechenformel ermöglicht. Ich werde meinen Cali alle 2.000 checken, bis die Empfehlung auf Ölwechsel lautet - nach dem Wechsel werde ich dies nur noch alle 5.000 km machen lassen, mir liegen ja brauchbare Voruntersuchungen vor. ;)

Wichtig auf jeden Fall: Eine Analyse ist nicht nur dann sinnvoll, wenn der Ölwechsel und das Update auf die neue MSG Software zeitgleich stattgefunden haben! Wer also ca. 12.000 km seit der letzten Inspektion mit der "alten" MSG Version gefahren ist, leistet einen guten Beitrag, wenn er sein Öl bei dieser Fahrleistung untersuchen lässt. Diese Analyse würde dann wertvolle Rückschlüsse zulassen, wenn noch einmal (beim selben Fahrzeug) nach 12.000 km getestet würde (und aktualisiertem MSG Softwarestand).

Abschließend: wer wissen möchte, wie das mit der Analyse funktioniert, geht auf die Seiten des Test-Instituts (oder klickt unten links in meine Signatur).

Habe ich was vergessen? Bestimmt. ;)
 
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