Alles in allem fand ich den Heber nicht als besonders robust und hatte nicht immer das beste Gefühl
Das wundert mich überhaupt nicht. Nur liegt das nicht am Heber, sondern am Bediener. Erklärung unten.
Geht zwar, aber ein 200€ Heber fühlt sich bestimmt besser an.
Wenn Du den dann so bedienst/benutzt, wie diesen, nicht. Dann fühlt sich auch ein 500 € Heber nicht besser an. Denn auch der setzt physikalische Gesetzmäßigkeiten nicht außer Kraft. Erklärung unten.
Hatte mir entgegen der Warnungen hier einen einfachen Hartgumme Aufsatz aus dem Baummarkt mitgenommen.
Schade. Hättest Du mal besser nicht machen sollen. Erklärung unten.
Ob der viele Einsätze durch ist abzuwarten, sieht aber noch gut aus.
Bleibt zu hoffen, dass er durchgeschnitten wird, bevor Dir das Auto vom Heber rauscht. Erklärung unten.
Bitte nicht die Räder fixieren. Wenn du den Wagenheber quer zum FZ ansetzt wird dir auffallen das der Heber, je höher man pumpt, auf dem Boden etwas weiter zur FZ-Mitte rollt. Bauartbeingt bewegt sich der Hebeteller weiter nach hinten, je höher man pumpt.
Sehr schön!
Und damit steige ich auch gleich in die versprochene Erklärung ein:
Dieses Rollen des Wagenhebers ergibt sich, wie schon vom Vorredner erwähnt, aus der Konstruktion. Denn der Stempel fährt nicht einfach senkrecht nach oben, sondern beschreibt einen Kreisbogen mit dem Radius, der sich im Grunde aus der Hubarmlänge ergibt. Damit nun der Wagenheber die erforderliche und von
@Multitobi beschriebene Rollbewegung ausführen kann, ist es erforderlich, dass die Verbindung zwischen Wagenheber und Fahrzeug die hierfür notwendigen horizontalen Kräfte in Rollrichtung des Hebers übertragen kann.
Zu diesem Zweck besteht zwischen der Wagenheberaufnahme am Fahrzeug und dem Wagenheber selbst im Idealfall eine nahezu formschlüssige Verbindung. Eine solche gibt es z.B. auch beim Originalheber, bei dem eine Klaue die Wagenheberaufnahme am Fahrzeug umgreift. Ein Weggleiten (in Fahrtrichtung) nach rechts und links verhindert die Wagenheberklaue, ein Weggleiten nach vorne und hinten die abgewinkelte Wagenheberaufnahme am Fahrzeug.
Wenn wir aufgrund des Fremdproduktes (Rangierwagenheber) schon keine formschlüssige Verbindung haben (weil wir Metall vom Fahrzeug auf Metall vom Heber vermeiden wollen) benötigen wir wenigstens eine kraftschlüssige. D.h., das Fahrzeug drückt mit seinem Gewicht auf den Teller des Wagenhebers (oder ein
geeignetes Zwischenstück), die dadurch zwischen den beiden Teilen entstehende Reibkraft ist deutlich höher, als der Rollwiderstand des Wagenhebers auf dem Boden und die von
@Multitobi erwähnte Rollbewegung während des Hebens findet statt.
Diese Verbindung zwischen Auto und Heber hält den Heber letztlich auch dann auf statisch sicherer Position, wenn gar nicht gepumpt wird.
Exkurs:
Wenn jetzt jemand die Empfehlung aussprechen würde, zwischen Wagenheberteller und Wagenheberaufnahme am Fahrzeug eine frei bewegliche Kugel zu platzieren und damit anzuheben, würde demjenigen der das empfiehlt, zu Recht und sofort ein Vogel gezeigt. Denn es ist auch für einen technischen Laien eigentlich auf den ersten Blick einleuchtend, dass dieses System alles andere als sicher und stabil wäre. Es ist vielmehr schon ohne physikalische Kenntnisse intuitiv vorstellbar, dass man den Heber mit Leichtigkeit unter dem aufgebockten Auto vor und zurückrollen könnte. Denn er hätte weder am Fahrzeug (aufgrund der Kugel) noch am Boden (aufgrund der Rollen) Halt. Es ist auch offenkundig, was passieren würde, wenn man als "Lösung" nun versuchen würde, wie von
@Steelrider angedacht, den Wagenheber am Boden zu fixieren: Der Teller beschreibt beim Heben den eingangs erwähnten Kreisbogen und das Auto fällt unweigerlich vom Heber, weil der Teller mitsamt Kugel unter der Aufnahme am Fahrzeug weggezogen würde.
Ergebnis:
Die Verbindung zwischen Auto und Wagenheber sollte so sicher gegen Verrutschen sein, wie möglich.
Nach diesem kleinen Ausflug wenden wir uns wieder dem Baumarktbilliggummipuffer zu. Dieser ist aufgrund seiner Materialeigenschaften für das Gewicht des Bullis und die Form der Wagenheberaufnahme des Fahrzeugs (ein nur wenige Millimeter bereiter Steg) nicht ansatzweise geeignet - kurz gesagt, er ist viel zu weich. Statt die eingangs erwähnten horizontalen Kräfte zu übertragen, verformt sich dieser Puffer elastisch. Oder - um es volkstümlich auszudrücken - belastet mit dem Busgewicht wabbelt er haltlos in alle Himmelsrichtungen. Das führt von der Wirkung her fast zum gleichen Ergebnis, zu dem die oben erwähnte Kugel führen würde: Unten rollt der Heber auf den Rollen, oben "schwimmt" das Auto auf dem Wackelgummi.
Insofern stimme ich
@Steelrider zu:
Das von ihm gewählte System hinterlässt nicht nur ein ungutes Gefühl - es ist ungut - und instabil. Das hat er auch instinktiv richtig erkannt, zieht aber leider die falschen Schlüsse aus seinen Beobachtungen. Es ist nicht der Heber das Problem und der Gummipuffer entgegen der Empfehlungen doch nicht so schlecht, weil er noch nicht kaputt ist, sondern der Heber ist o.k. und das Einfügen eines für diesen Zweck vollkommen ungeeigneten Gummipuffers führt zur Instabilität des Gesamtsystems.
Es sollte nunmehr auch klar geworden sein, dass ein teurerer Heber das Problem nicht lösen würde. Da dessen Grundprinzip identisch wäre, wäre auch bei dem die Übertragung der erwähnten horizontalen Kräfte zwingend erforderlich. Und wenn diese Übertragung durch den Benutzer beseitigt wird, bleibt das Resultat unabhängig vom Preis dasselbe.
Eine Bemerkung zum Schluss:
Da beim Absenken die Rollbewegung des Hebers in Gegenrichtung genauso ausgeführt werden muss, nicht selten aber das Absenken weniger sanft erfolgt, als das Hochpumpen, macht sich das geschilderte Problem beim Ablassen (wie ja auch zutreffend beaobachtet) noch unangenehmer bemerkbar.
Fazit:
Schmeiß' den Gummipuffer weg oder benutze ihn nur für Fahrzeuge, für die er geeignet ist.