Zweitbatterie mit elektr. Trennrelais

DanielG1990

Jung-Mitglied
Ort
Kiel
Mein Auto
T5 Kombi
Erstzulassung
2015
Motor
TDI® BlueMotion® 84 KW
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Radio / Navi
RCD 210
Extras
Tempomat, PDC, Freisprecheinrichtung, AC
Umbauten / Tuning
Klappbett und Heckküche
Hallo liebe Leute,

ich weiß, dass es zum Thema „Trennrelais“ schon einige Beiträge gibt. Aber meine folgende Frage wurde dort leider noch nicht beantwortet. :)

Aber erstmal die Ausgangssituation:

Ich habe mir, relativ frisch, einen T5 Kombi BJ 2015 angeschafft.
Im Zuge des Umbaus soll nun eine Zweitbatterie (Verbraucherbatterie) eingebaut werde.

Meine Starterbatterie hat 68 Ah und die Zweitbatterie wird eine 80Ah sein, getrennt durch ein elektronischen Trennrelais.
Geladen werden die Batterien dann durch meine 180A Lichtmaschine.

Verbunden wird das Ganze mit einem 25 qmm Kabel und zwei 80A Sicherungen (jeweils nach den + Polen der Batterie)

Jetzt zu meiner Frage:
Reicht ein Trennrelais, was einer Dauerbelastung von 140 A standhält, aus?

Oder muss ich ein stärkeres Relais einbauen, um einen Kabelbrand o.Ä zu vermeiden?

Und:
Reichen die beiden 80 A Sicherungen an den Plus-Kabeln aus?

Vielen Dank im Voraus und ich freue mich auf einen regen Austausch!

Liebe Grüße
Daniel
 
Hallo,

ab Werk sind 80A Sicherungen für die Zweitbatterie verbaut, von daher passt die Dimensionierung.

Wenn dein Trennrelais 140A Dauerlast bekommt, dann wird bei deinem Setup eine deiner 80A Sicherungen flöten gehen.

Gruß,
Phil
 
....schließe mich grundsätzlich dem Vorredner an, würde aber noch zusätzlich anregen, in der Beschreibung des Trennrelais' nachzulesen, welche Vorsicherungen verbaut werden dürfen. Allenfalls muss man beim Hersteller anfragen (und dem erklären, dass es IMMER einen Ersten gibt, der solche Fragen stellt).

Zusätzlicher Tipp: füll' mal Dein Profil aus, soviel Zeit muss sein ;) !
 
Vielen Dank für eure Antworten.

Ich werde morgen mal beim Hersteller anrufen.

Hat einer von euch eventuell Erfahrungen, wie viel Ampere durch das Relais geleitet wird? Im „normalen“ Camping-Betrieb?
 
Bei 80 A und 25 mm2 brennt da nichts. Vor allem fließen die hohen Ströme kurzzeitig wenn sich beide Batterien ausgleichen.
 
.......... fließen die hohen Ströme kurzzeitig wenn sich beide Batterien ausgleichen.

......wobei mich da schon immer gewundert hat, dass

1) keine explizite Begrenzung des (kurzfristigen) hohen Ausgleichsstroms vorgesehen ist

2) original 10 mm2 als Verbindungsleitung verbaut wird, das wirkt wohl bedämpfend auf die Stromspitze

3) in der KFZ-Verdrahtung derart hohe Absicherungen der Querschnitte zulässig sind (80A für 10 mm2). Ist wohl einer höheren Grenztemperatur der Leiter geschuldet.

Der Ausgleichsstrom sinkt allerdings auch sehr schnell auf Werte um die 20A oder noch weniger.

Frage: kennt jemand Strombegrenzer für diesen Zweck mit Eignung für Einbau ins KFZ?
(Ich hatte das einmal in grauer Vorzeit mit Zwischenschalten von Glühlampenfäden - Kaltleiter - gelöst: Zweitbatterie leer >> Glühlampen heller, Zweitbatterie voll >> Glühlampen duster). Heute verwende ich einen Ladebooster, aber ginge es billiger auch?
 
Der Hersteller empfiehlt eine 60A Sicherung für das Relais. Diese 60A Sicherung wird auch, sofern man das Relais als „Komplett-Set“ kauft, mitgeliefert.

Das übersteigt aber mein Verständnis dafür, warum das Relais dann einer Dauerbelastung von 140A standhält. Die 60A sind ja deutlich geringer als die 140A. Vielleicht liegt das bei dem Hersteller auch an den „dünnen“ Kabeln?

Ich werde dennoch bei meiner 80A Sicherung bleiben, da diese dann immer noch das „schwächste Glied“ darstellt. Ich werde mal berichten, ob der Ladestrom der Lima die Sicherung fordert oder nicht :)

Bei Belastung halte ich dann mal ein Multimeter an die Anschlüsse
 
Tja, da muss man wohl über

. Nennbelastbarkeit

. Kurzschlussschutz

. Überlastschutz nachdenken.

Die Hersteller denken da oft sehr eigenartig! (z.B. FI 40A darf nur mit 25A vorgesichert werden!!! es sei denn, man nimmt eine 40A-Type, die mit 35A gesichert werden darf - ja, das gibt es wirklich, bei Eaton z.B. mit einem -X gekennzeichnet)


Aber frag doch den Hersteller, wie er das mit der Dauerbelastbarkeit meint.

Übrigens: es kam schon öfter vor, dass auch die 80A Sicherungen auslösten wenn die Zweitbatterie sehr tief entladen war und entsprechend hohe Ausgleichsströme zum Fließen kamen.....
 
1) keine explizite Begrenzung des (kurzfristigen) hohen Ausgleichsstroms vorgesehen ist

Weil es diesen Ausgleichsstrom nicht gibt. Auf Grund der Kennlinie der Batterie (Innenwiderstand beim Laden) fließen da kaum mehr als 10A von Batterie zu Batterie. Selbst mit 14,4V schafft man selten mehr als 20-25% der Batteriekapazität als Ladestrom.

Ist die Batterie tiefentladen, fließt zunächst fast kein Strom.

Würden 100A Ausgleichsstrom fließen, würden beim Anschließen eines Starthilfekabels durch den Lichtbogen die Polzangen schmelzen.
 
...und wieso kommt es dann und wann zum Abschmelzen der 80A Sicherungen?
 
Die meisten Relais trennen erst nach einem Zeitfenster (manchmal bis zu drei Minute) nachdem der Motor ausgeschaltet wurde.

Starten man den Motor wieder direkt nach dem Abschalten, sind die Batterien noch verbunden und der Startstrom des Motors (Anlasser etc.)bringt die Sicherung dann zum schmelzen.

Klingt für mich jetzt ganz plausibel. Weswegen ich mir wohl für das Massekabel des Relais einen manuellen Schalter einbaue für solche Fälle
 
...und wieso kommt es dann und wann zum Abschmelzen der 80A Sicherungen?

Zu einem deshalb:

Die meisten Relais trennen erst nach einem Zeitfenster (manchmal bis zu drei Minute) nachdem der Motor ausgeschaltet wurde.

Starten man den Motor wieder direkt nach dem Abschalten, sind die Batterien noch verbunden und der Startstrom des Motors (Anlasser etc.)bringt die Sicherung dann zum schmelzen.

Klingt für mich jetzt ganz plausibel. Weswegen ich mir wohl für das Massekabel des Relais einen manuellen Schalter einbaue für solche Fälle

Zum anderen beim Laden einer komplett leeren Zweitbatterie durch Rekuperation. Dabei wird für ganz kurze Zeit mit höheren Spannungen geladen (bis zu 16-17V), um während der kurzen Bremsphasen möglichst viel Energie für die Batterie abzuzweigen. Für solche Ströme müssen wirklich alle Umstände zusammenkommen: Zweitbatterie komplett entladen aber nicht tiefentladen, kalte Außentemperaturen (unter 0° wird sowieso schon mit gut 15V geladen), lange Verzögerungsphase.

Beim Zusammenschalten von 2 Batterien reicht dagegen einfach der Spannungshub nicht aus.

Gruß, Marcus
 
Hallo,

die o.g. Nachteile des autom. Trennrelais (verzögerte Trennung, hohe Ströme durch Rekuperation, keine angepasste Ladekennlinie) lassen sich durch den Einsatz eines guten Ladereglers für die Zweitbatterie umgehen.

So wie ich verstanden habe bist du noch in der Planungsphase. Da solltest du das ggf. in Betracht ziehen.
Welcher Typ Batterie ist denn eigentlich für deine Zweitbatterie angedacht?

Gruß,
Phil
 
Beides werden AGM Batterien sein.

Welches Trennrelais würdest du empfehlen?
 
Habe selbst kein Trennrelais im Einsatz, daher kann ich dir dazu keine Empfehlung geben.

Als Laderegler benutze ich den Ctek D250SA in Kombination mit einer 120Ah AGM Batterie von Ective.

Bisher keine Probleme gehabt - lade hiermit auch über ein Wattstunde 180W Faltpanel und beobachte
die Spannung und Stromflüsse über den Votronic 1263 100S Batterie-Computer.

Gruß,
Phil
 
Warum benutzt man nicht das originale VW Trennrelais? Mit der bereits (zumindest bei manchen) vorhandenen Verkabelungen?
Das Relais hat mich 14€ gekostet, die Ebay Dinger sind teils deutlich teurer. D+ vom Seuergerät, und man hat die 2. Batterie im original Setup, man braucht sich keine Gedanken um Kabel, Relais und Sicherungen machen.
Denn ich denke mal, dass die Entwickler von VW das nicht schlechter gemacht haben als irgendwelche eigenbauten mit Ebay Komponenten.

Ich habe das Relais und die 2. Batterie noch nicht eingebaut. Gibt es jemanden der das im Original-Setup schon verbaut hat?
Hätte da noch offene Fragen wie:

-welche Kabelschuhe brauche ich für den original Relais Steckplatz?
-und wo bekomme ich die her (einzeln)?
-wofür sind die anderen 2 roten Dauerpluskabel mit geringerem Querschnitt die an das dicke Kabel gecrimpr sind?
 
Für den Relaisträger brauchst du Delphi Ducon 9.5 und Lear Siko 1 Kontakte.
 
Weil es diesen Ausgleichsstrom nicht gibt. Auf Grund der Kennlinie der Batterie (Innenwiderstand beim Laden) fließen da kaum mehr als 10A von Batterie zu Batterie. Selbst mit 14,4V schafft man selten mehr als 20-25% der Batteriekapazität als Ladestrom.

Ist die Batterie tiefentladen, fließt zunächst fast kein Strom.

Würden 100A Ausgleichsstrom fließen, würden beim Anschließen eines Starthilfekabels durch den Lichtbogen die Polzangen schmelzen.


Ich weiss, dass Du hier wieder ein Beispiel in Deinem Kopf hast, bei dem das stimmt, was Du da schreibst.
Es wäre halt von großen Nutzen, wenn Du das den Leuten mit weniger technischem Verständnis mal kundtun würdest, sonst nehmen diese das als allgemeingültig auf und glauben, es wäre immer so.

Natürlich gibt es einen Ausgleichsstrom, was meinst Du mir "diesen"? Wahrscheinlich wolltest Du "diesen hohen" schreiben.

Defininere mal "zunächst"?
Dann würde ich Dir empfehlen, das mal praktisch zu prüfen. Nimm doch mal eine tiefentladene Batterie, eine volle Batterie und Brücke diese beiden mit einem Starthilfekabel.
Sicherlich fliessen keine 100A, ich würde Dir aber empfehlen ab 20 Sekunden die Polklemmen nur noch mit Handschuhen anzufassen.



Die meisten Relais trennen erst nach einem Zeitfenster (manchmal bis zu drei Minute) nachdem der Motor ausgeschaltet wurde.

Starten man den Motor wieder direkt nach dem Abschalten, sind die Batterien noch verbunden und der Startstrom des Motors (Anlasser etc.)bringt die Sicherung dann zum schmelzen.

Klingt für mich jetzt ganz plausibel. Weswegen ich mir wohl für das Massekabel des Relais einen manuellen Schalter einbaue für solche Fälle

Diese Aussage ist gefährlich, ohne einen Relaistyp oder Gruppe zu benennen. Welche sind denn "die meisten"?
Das kann nur zeitgesteuerte Relais betreffen.
Dein Szenario trifft in sehr sehr seltenen Fällen zu oder nur für bestimmte Relais, das würde ich dazuschreiben, sonst bekommen die Leute ja Angst!
Die Zeitliche Verzögerung ist abhängig von der Spannung, je niedriger, desto schneller wird getrennt.
Bobachte doch mal die Spannungswert beim Anlassen, bzw. bei direkt wieder Anlassen.
Bereits der Strom für die Glühkerzen drückt die Batteriespannung unter den Schwellwert, so dass das Relais sofort trennt, beim Anlassen erst recht.
Die Zweitbatterie bekommt beim Anlassen definitiv keine Belastung ab.
Ausser natürlich es liegt ein Fehler vor (zum Beispiel verklebte Kontakt durch vorherige Überlastung) oder es ist das falsche Relais verbaut, oder da hängt noch irgendeine andere Stromquelle dran, Ladegerät, Solarpanel?

Das ist ja gerade der Sinn eines Automatisches Trennrelais.

Warum benutzt man nicht das originale VW Trennrelais? Mit der bereits (zumindest bei manchen) vorhandenen Verkabelungen?

Weil man den Aufwand scheut D+ zu suchen, es wohl Autos ohne D+ gibt und man so beide Batterie über ein Ladegerät oder Solarpanel aufladen kann, was beim freien Stehen ungemein praktisch ist. So lange das Panel den Leistungsbedarf deckt oder mehr Leistung liefert, und man etwas haushaltet, entstehen da so gut wie keine Probleme.
 
Für den Relaisträger brauchst du Delphi Ducon 9.5 und Lear Siko 1 Kontakte.

Danke, die Ducon 9,5 benötige ich dann auch für die Sicherung SF35 richtig? Kennt jemand die Bezeichnung/Größe/Bauart dieser Sicherung? Ich meine nicht die Amperezahl, die sollte bei 80A liegen, sondern die "Form".

Weil man den Aufwand scheut D+ zu suchen, es wohl Autos ohne D+ gibt und man so beide Batterie über ein Ladegerät oder Solarpanel aufladen kann, was beim freien Stehen ungemein praktisch ist. So lange das Panel den Leistungsbedarf deckt oder mehr Leistung liefert, und man etwas haushaltet, entstehen da so gut wie keine Probleme.

Über einen Schalter und Sperrdioden könnte man Dauerplus auf D+ geben und so beide Batterien verbinden und gleichzeitig laden. (Nicht meine Idee)
 
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