Welches Kinderspielzeug hat sich bei Euch erhalten?

[pille]

Moin,

angeregt Duch eine "Glaubenskriegfrage" bei Modellbahnen von Chris (@Wassermann) könnte man ja mal darüber plaudern, was zu Euren Kindertagen unter dem Christ/Weihnachtsbaum für leuchtende Augen und schlaflose Näche gesorg hat & was sich davon heute noch bei Euch erhalten hat:

Ich fang mal an:

Modelleisenbahn HO von Fleischmann, bekommen an Weihnachten 1966, regelmäßig ergänzt & ausgebaut bis 1977.
Dazu gab's firmenübergreifend die Signale von Märklin und als das Highlight (in Anbetracht meines Taschengeldkontos) der, bereits 1975 pleite gegangenen Nobelfirma RÖWA*, eine für damalige Zeit überragend détailliert hergestellte Diesellok.

Mit Studienbeginn und Einzug ins Studentenwohnheim wurde das Geraffel ab- und nicht wieder aufgebaut.

Ein erster Versuch zu Weihnachten 1990 in der Apotheke wieder einen HO-IC in einem Oval kreisen zu lassen, wurde von einem "handgreiflichen" Jungfan unterbunden.

Daraufhin wurde eine LGB als deutlich respekteinfößendes Material beschafft und im Gegenzug hat's die Firma 2006 auch dahingerafft.

*
im Prinzip lebte die Firma danach einige Jahre weiter, Willi Ade (Das WA in Röwa) hat unter seinem Namen hauptsächlich Personenzugwagen höchster Güte hergestellt.

Von der Qualität kann VW nur träumen...

 

[T5ComforTirol]

AW: Welches Kinderspielzeug hat sich bei Euch erhalten?

Hallo Thilo!

Ein toller Thread, da kann man so richtig in Erinnerungen schwelgen!

Bei uns hat´s leider nur zu einer H0 Kleinbahn www.kleinbahn.com gereicht, aber von meinem Vater liebevoll auf 2x3m mit Tunnels, Häusern, Bäumen, Bergen, etc. aufgebaut.
Ich kann mich noch genau an meine erste Lok erinnern, wir nannten sie immer "Emma" siehe Bild
und dann kamen noch 2 andere Loks und diverse Waggons
aber die erste Bahn war meine Brio, die hat sich bis heute bei mir im Keller erhalten


und ich freu mich schon darauf, wenn ich meinem Sohn seine erste Carrera kaufen kann, er ist zwar erst 15 Monate, aber ich könnt sie ja schon mal kaufen und für ihn einfahren, oder?

Also ich habe schon damals bei meiner Carrera "Tuning" betrieben...

Problem: Erhöhung der Reifen-Haftung in Kurven
Lösung: Klebstoff auf die Reifen (ich glaube die Gummis kleben heute noch auf der Schiene )

Problem: Motortuning
Lösung: Motörchen aus dem Carrera-Wagen ausgebaut in in Muttis Nähmaschinen-Öl getunkt (Hat gestunken wie Sau, furchtbar Lärm gemacht, aber ich war mir sicher, dass das Auto vieeeel schneller war)

Problem: Optiktuning
Lösung: Muttis Goldstift (hatte sie immer zum beschriften der Weihnachtskarten) und Pappis wasserfeste Stifte in Rot und Schwarz klauen und damit die Plastik-Karosse "veredeln"

ich könnt stundenlang weiter in Erinnerungen schwelgen...
HILFE! WERD ICH JETZT ALT? (Bin 33)

lg
Andreas

 

[michibln]

AW: Welches Kinderspielzeug hat sich bei Euch erhalten?

Ich kann mich nur anschließen, ein feiner thread ist da hier.

Von meiner Märklin-Eisenbahn (1965) ist noch einiges vorhanden incl. diverser Wiking-Autos.
An die Autos lasse ich bis heute keinen meiner Söhne (meine 4 Töchter interessieren sich hierfür sowieso nicht) , und die Eisenbahnteile finden bisher merkwürdigerweise auch nicht die rechte Resonanz. - Aber was solls: So bleibt wenigstens alles heil.

 

[dieP's]

AW: Welches Kinderspielzeug hat sich bei Euch erhalten?

Da kann man(n) ja in Erinnerungen schwelgen.

Carrera-Bahn von 69-76 existiert noch, ist 2005 ergänzt worden um die vom Junior. Funktioniert prima und wir liefern uns ab und zu mal ein Rennen auf dem Dachboden. Hab allerdings ne zweite Stromeinspeisung basteln müssen, da die Streckenlänge bei voll ausgebauter Bahn doch fast an die 20 m rankommt. Hochgeschwindigkeitsoval mit 2 * 180° Steilkurven geht auch, das halten aber die Autos nur bedingt durch.
Mit Tuning hab ich da auch so meine Erfahrungen, insbesondere Moosgummireifen selber kleben war damals in. Auch das Warmverformen mit dem Feuerzeug gab recht interessante optische Effekte.

Existieren von damals tun auch noch Lego-Bausteine, die mittlerweile in den Wühlkisten der Kinder untergemischt wurden, Fischer-Technik, für die sich leider keiner interessiert und eine paar alte Brettspiele, die auch heute noch spannend sind.

 

[Wassermann]

AW: Welches Kinderspielzeug hat sich bei Euch erhalten?

Ich war 4 oder 5 Jahre alt. Über einen Bekannten ergab sich an einem langen Winterabend die Gelegenheit, eine Spur 0 Märklin aufzubauen und ich bin danach Märklin auch sehr lange mit H0 treu geblieben.

Dann kam Faller mit der maßstäblich passenden AMS und später mit der 124er (wo man die Stromlitze in der Plastikschiene verkleben musste), die aber enorme Kontaktprobleme hatte und schon im Laden nicht richtig lief.

Eisenbahn war für mich ab Slot-Racing nicht mehr interessant. Hinzu kam, dass mein Vater mir die Bahn wegnahm, als ich anfing, Beschleunigungsstrecken zu bauen - ziemlich lange Geraden mit Puffer am Ende - um zu schauen, wie weit die Lock (mit mehr oder weniger vielen Güterwagen im Schlepp) wohl den Puffer im freien Gelände meines Kinderzimmers vor sich her schieben kann. In Kombination mit präzise angelegten Gefällestrecken (der 4-Stein Lego passt exakt in die Märklin Schiene unten) ergaben sich erschreckende Szenarien, rückblickend kann ich meinen Vater heute tatsächlich gut verstehen.

Scalextric bot sehr viel Auswahl bei den Wagen, auch einige detailverliebte Lösungen, die das Rennen spannend machten (Simulation von leer werdenden Tanks, anderes Beschleunigungsverhalten), Carrera kam auf und war eigentlich genau das, was man als "richtiger" Racer nicht haben wollte: Kreuzungen, Loopings, Sprungschanzen - Kinderkram. Zumal ich damals recht heftig in Märklin Sprint investiert habe, das "Klick" Patent der Schienenverbindung haben sich die Laminatparkett-Fritzen dort abgeschaut, es gab nie Kontaktprobleme und man konnte meterweise Fahrbahn am Stück aus dem Rundkurs auslösen und unter dem Bett verstauen, das konnte man mit keiner anderen Bahn. Märklin Sprint war wie Video 2000 eine gute Sache, die dem Markt nicht erhalten blieb. Märklin hat es versiebt, anständige Wagen anzubieten, die Schiene war genial, die Autos laut, zu schwer, zu langsam. Das spätere Carerra Sidewinder Konzept (Motorachse quer zur Fahrrichtung, Antrieb direkt auf Zahnrad der Hinterachse - bei Märklin Motorachse längs, Antrieb über Kegelräder) hat Carrera den A*** gerettet. Gut auch die Selbstbaukästen von Carerra.

Dann eine kurze Phase mit den Mattel "Hot-Wheels" - das waren winzige Autos mit nadelgelagerten Breitreifen, die irre gut liefen, man konnte aus meterlangen Plastik-U-Profilen "Bahnen" bauen, durch die diese in grellbunten Metallic-Farben lackierten Cougars und Vettes (der Schwerkraft folgend) wetzten. Und siehe da, dieses Konzept kommt wieder und wird ein Hit.

Dann lange Jahre nichts. Carrera laucht seine 124er Serie neu. Eine große gebrauchte Bahn gekauft und wieder Gas gegeben - trotz der komplizierten und unzuverlässigen Schienenverbinder (abbrechende Nasen und und und).

Damals der Geheimtipp: Mit dem Locheisen die Reifen aus den ex-DDR Badeschlappen punzen und aufziehen. Grip ohne Ende. Auch mal in die Profi-Ecke geschaut. Dagegen ist die Veranstaltung hier im Forum eine Schlaftablette. Irrer gehts kaum. Wieder aus den Augen verloren. Nach und nach alles über die Bucht verkauft. Ab und an schaue ich in einen Karton mit Fragmenten, Ersatzteilen und versprödetem Kunststoff. Nichts von großem Wert. Aber es sind die Heldentaten meiner alten Rennautos, an die ich mich dann gern erinnere. Und das erscheint mir sehr wertvoll.