Meine Multivan - Campingvariante

XBjöRn

Jung-Mitglied
Ort
Westmünsterland
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
2007
Motor
TDI® 128 KW
DPF
ab Werk
Motortuning
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Atlantis
Radio / Navi
Aftermarket
Extras
WWHZ, Tempomat, PDC, Sitzheizung, Regensensor, Zuziehhilfen,3 Zonen Climatronic, MFA
Umbauten / Tuning
Rammschutzrohre, Bilstein B12 Fahrwerk, Dachrehling, Prinzip3 Drehkonsole Beifahrerseite,
FIN
WV2ZZZ7HZ7H0xxxxx
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HM
Hallo Leute.
Wir sind gerade aus unserem Campingurlaub in Kroatien zurück und konnten unseren Ausbau, den ich über den Winter angefertigt habe, auf Herz und Nieren prüfen.
Da ich mir viele Anregungen hier im Board holen konnte ( danke an alle, die fleißig Ihre Ideen hier eingestellt haben) möchte ich meine Umsetzung hier auch einmal zeigen.
Vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen ( wie mir zuvor ) hier Ideen für die eigene Umsetzung zu sammeln.

Vorab die Ausgangssituation: Unser Multivan sollte zu jeder Zeit als "Alltagsauto" dienen können, als 4-Sitzer reicht es uns, da ich über einen Firmenwagen ( Passat ) mit Privatnutzung verfüge. Alle Ausbaukomponenten sollten rückstandsfrei entfernbar sein. Keine Verkleidung sollte angebohrt o.ä. werden.

Somit ergab sich folgende Konstellation:
2 große Kisten im Heck, ca. 2000 x 700 mm, Höhe ca. 420mm. Diese sind mit Knebelschrauben an den originalen Sitzschienen befestigt. Die anderen Anbauteile sind gegen die beiden "Hauptkisten" mit Knebelschrauben befestigt.

Die hintere Kiste mit Schwerlastauszug (verriegelbar) und zwei Deckeln oben drauf, die Mittlere mit einer großen Deckelklappe.
Zwischen diesen und der ersten Sitzreihe stehen links ein Schränkchen mit 2 Schwerlastschubladen sowie rechts einem "Klapptisch", welcher als Beinauflage dient. Ist dieser runtergeklappt passt hier die große Kompressorkühlbox hin, welche bei einer Zwischenübernachtung als Beinauflage dient. Im Campingbetrieb steht diese auf einem Gestell im Vorzelt. Im Alltagsbetrieb verbleiben die beiden großen Kisten im Auto. Die vordere Schubladenbox und er Klapptisch kommen dann raus und die beiden mittleren Sitze werden eingesetzt. Die 3er Bank ist eingelagert.

Seitlich der großen Kisten sind als Abschluss zur Seitenverkleidung jeweils eine längliche Staukiste verbaut ( ca. 180 x 1000mm), in welcher Decken liegen. Zusätzlich findet sich auf der Fahrerseite ( auf Höhe des Ausklapp-Tisches) noch eine zweiteilige Holzbox mit Deckel, in der Werkzeug, Abschleppseil, Überbrückungskabel etc. verstaut sind.

In der Schwerlastschublade im Heck sind zwei Stapelboxen ( 600 x 400mm ) mit Küchenutensilien und allerlei Krinskrams untergebracht, sowie zwei Kartuschenkocher und ein Wasserkanister. Unter der Schwerlastschublade im Heck sind in der Höhe ca. 80mm Platz. Hier liegt für ein Sonnensegel mit Teleskopstangen, Zeltheringe mit Schnüren, ein Reifenflickset, ein zweites Warndreieck und weiteres Kleinzeug.
In der mittleren Kiste mit dem großen Deckel wird das Vorzelt, Kabelei, Auffahrkeile, Stühle, Satanlage, sowie zwei Reisetaschen mit alllerlei Kleinzeug verstaut. Dieses wird nur benötig, wenn man den Wagen mit Vorzelt aufbaut.

Als Material für den Innenausbau war mir Birkenmultiplex zu schwer ( und teuer ist es auch), somit bin ich auf Seekiefer-Multiplex ausgewichen. Die Kisten sind sehr stabil ( alles ordentlich verdübelt, verschraubt und verleimt). Die Schubladen selbst habe ich aus Gründen der Stabilität dann doch aus Birkenmultiplex gefertigt.
Zusätzlich sind alle Kisten mit Belüftungslöchern versehen, die eine Durchlüftung aller Bereiche ermöglichen und beim Ein- und Ausbau als Tragegriffe fungerien.
Das Holz haben wir mit Leinölfirnis versiegelt und auf der Oberfläche der Konstruktion liegt ein Autoteppich, welcher wunderbar mittels auf dem Holz aufgetackertem Klettband an Ort und Stelle bleibt.

Geschlafen wird auf zwei günstigen "Faltwürfel-Matratzen", ca. 700 x 1800mm. Zwischen diesen und dem Holzausbau liegt ein Tellerrost, welches oben und unten mit einer Anti-Rutschmatte für Teppiche verstrapst ist. Dieses "Rost" ist wunderbar leicht und lässt sich einfach aufrollen.

Unter der Decke hängen zwei Netze ( 800 x 600 mm) mit lösbaren Kabelbindern, in denen die Fensterverdunkelung verstaut ist. Letzere besteht aus einer Konstellation: Fahrerhaus und Heckscheibe von Carbest bzw. Reimo, die seitlichen Scheiben hinten werden mit einer Alubedampften Isomatte verdunkelt, welche durch die Sonnenschutz-Rollos in Position gehalten werden.

Als Vorzelt haben wir uns für eine aufblasbare Variante, ca. 3500 x 3000mm, Stehöhe 2000mm, entschieden, welche frei stehen kann. Somit können wir mit dem Bus Tagesausflüge machen und das Zelt bleibt stehen. Am Bus befestigt wird es über die Dachrehling, Schwerlast-Saugnäpfe und Heringen im Boden. Der Aufbau des Zelts dauert ca. 20 min. Um mit dem Bus einen Ausflug machen zu können, muss man für das entkoppeln vom Vorzelt und das wieder Verbinden je ca. 5min einplanen.

Netzstrom: Ich habe mir aufgrund der Verordnungen ein Kabel 3 x 2,5mm geholt mit einem CEE-Stecker, welcher auf der Rückseite auch eine Schuko-Dose entält. Dieser Stecker liegt im Vorzelt und an Schuko ist die Kühlbox angeschlossen. An die CEE-Dose kommt ein entsprechender Dreifachstecker, welcher mit einer Personensicherung versehen ist. Dieser wird bei Bedarf durch das Beifahrerfenster ( versehen mit Windabweisern ) gelegt wird. Wird es zu warm, lassen wir die Fenster der Türen ein Stück offen, haben re u. li hinten Schiebefenster und einen Heckklappen-Aufsteller.

Unsere Anziehsachen sind in mobilen Organizern verstaut. Diese werden aufgehängt, indem in den Haltegriffen am Dachhimmel 1. Sitzreiche eine billige Teleskopstange für Besen o.ä. verklemmt wird und die Organizer daran aufgehängt werden. ( Hier hat sich gezeigt, dass als nächstes der Beifahrersitz um eine Drehplatte ergänzt wird.) Die Organizer lassen sich auf der Stange wunderbar verschieben, sodass jeder gut an Seine Klamotten kommt.

Zu guterletzt habe ich an mehreren Stellen ( auf den Kisten, an der Heckschublade ) Kistengriffe mit Federarretierung versehen, die ebenfalls zum Anpacken bei Ein- und Ausbau dienen, sowie dem Verspannen der Matratzen und des Tellerrostes während der Fahrt, sowie des Campingtisches.

So, jetzt habe ich glaube ich alles erzählt. Zur Verdeutlicheung werde ich auch natürlich Bilder anhängen. Vieles an Zubehör habe ich aus einschlägigen Online-Quellen bezogen, sowie "Europas größtem Campingaustatter", welcher nur wenige KM von mir entfernt in NL zu finden ist. Da ich nicht weiß, ob die namentliche Nennung der Quellen hier gestattet ist, lasse ich das erst einmal. Wenn jemand Details wissen möchte, fragt mich geren.

Somit wünsche ich allen einen schönen Restsonntag und eine schöne Urlaubssaison.
Grüße aus dem Westm1 grosse Kisten.jpg 2 Beinauflagen.jpg 3 Zwischenübernachtung.jpg 4 Im Einsatz.jpg ünsterland.
 

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Moin,
schicker Ausbau mit einer sehr ausführlichen Erklärung :danke:
 
Danke.
Edit: Die großen Kisten sind nicht 2000mm sondern 1200mm breit, Tippfehler Sorry.
 
Hi Björn,

toller Ausbau!! Wo hast du denn die Federteller auf der flexiblen Unterlage her? Um welches Produkt handelt es sich da genau?

Viele Grüße
Julian
 
Hi Björn,

toller Ausbau!! Wo hast du denn die Federteller auf der flexiblen Unterlage her? Um welches Produkt handelt es sich da genau?

Viele Grüße
Julian
Hallo und danke euch für das Lob.
Sorry, bin nicht so oft hier unterwegs.
Die Federteller sind eine Alternative zu einem Lattenrost, nennt sich froli Mobil Bettsystem.
Da ich an der holländischen Grenze wohne, bin ich nur einen Katzensprung von Obelink in Winterswijk NL entfernt.
Die haben aber auch einen super Online Shop. Bei den habe ich bislang das günstigste Angebot gefunden.
Froli Mobil Bettsystem Basis
Ich habe das Basispaket ( für ein Bett ) genommen und dazu ein Erweiterungsset. Somit komme ich auf ca. 140x190cm. Ich habe sogar noch einzelne Komponenten als Reserve übrig.
Dadurch, dass die Einzelelemente in 3 unterschiedlichen Weiten zusammengeklicht werden können, kann man Länge und Breite variieren.
Mittlerweile habe ich eine Teppichrutschmatte nicht nur unter dem Rost, sondern auch oben drauf verstrapst, da wir zwei günstige Schlafwürfel als Matratze nutzen und die somit nicht mehr auseinander rutschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und danke euch für das Lob.
Sorry, bin nicht so oft hier unterwegs.
Die Federteller sind eine Alternative zu einem Lattenrost, nennt sich froli Mobil Bettsystem.
Da ich an der holländischen Grenze wohne, bin ich nur einen Katzensprung von Obelink in Winterswijk NL entfernt.
Die haben aber auch einen super Online Shop. Bei den habe ich bislang das günstigste Angebot gefunden.
Froli Mobil Bettsystem Basis
Ich habe das Basispaket ( für ein Bett ) genommen und dazu ein Erweiterungsset. Somit komme ich auf ca. 140x190cm. Ich habe sogar noch einzelne Komponenten als Reserve übrig.
Dadurch, dass die Einzelelemente in 3 unterschiedlichen Weiten zusammengeklicht werden können, kann man Länge und Breite variieren.
Mittlerweile habe ich eine Teppichrutschmatte nicht nur unter dem Rost, sondern auch oben drauf verstrapst, da wir zwei günstige Schlafwürfel als Matratze nutzen und die somit nicht mehr auseinander rutschen.

Super. Vielen Dank für deine Antwort!
Ist es möglich das System - ähnlich wie eine klappmartratze - in drei „Teilen“ zusammenzulegen? Hintergrund ist, dass ich mein Bett tagsüber abbaue und die Matratze quasi im hinteren Drittel (Kofferraum) zusammenfalte und ablege.
Wie machst du das? Oder ist dein Bett ständig als Bett aufgebaut?

VG
Julian
 
Hi Julian,
ich habe den Tellerrost in 4 Segmente unterteilt. Wir schlafen mit dem Kopf zur Heckklappe. An dieser liegt das erste Segment ( komplette Breite ca. 150cm) mit den Tellern für die Schultern ( die hellblauen - sind etwas weicher und mit zusätzlichen Kreuzen in der Härte einstellbar ). Das zweite Segment, ebenfalls komplette Breite für den Mittelteil ( siehe Foto ) und dann zwei einzelne Segmente für die Beinauflage. Diese habe ich getrennt, da auf der Beifahrerseite wahlweise die große Kompressorkühlbox als Beinauflage dient ( Zwischenübernachtung ) oder ohne Kühlbox ein an der mittleren Kiste montierter "Klapptisch" aufgestellt wird ( siehe Bilder ganz oben).
Um die einzelnen Segmente einfach verbinden und wieder lösen zu können, habe ich die Wiederhaken an den Befestigungen etwas abgeschitten. So halten die im aufgebauten Zustand zusammen, sind aber einfach wieder für den Transport gelöst ohne kaputt zu gehen. Anbei noch ein Bild der "Transportposition": 2 zusammengelegte Schlafwürfel, die Tellerroste mit eingewickelt bzw. daraufgelegt. Alles mit Spanngummis an den Haltebügeln der Kisten befestigt.
Ich hoffe das hilft Dir weiter.
VG
Björn
 

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Update:
Nach unserem letzten Hollandurlaub im Herbst 2019 ( bei dem es gut runtergemacht hat ) fiel die Entscheidung, dass das Vorzelt nicht mehr im Innenraum transportiert werden soll. Wir mussten im Regen abbauen und das nasse Zelt im Auto transportieren. Da ging es zum Glück direkt nach Hause, aber für dieses und nächstes Jahr sind "Rundfahrten" mit Zwischenstops geplant. Und da wäre ein klammer Innenraum doch sehr ungünstig.
Also haben wir uns für ein Thule Paket entschieden. Bei Obelink war die Dachbox wg. Modellwechsel auf knapp die Hälfte reduziert und die Träger gab es auch günstiger als im Internet. Da wir eine Reling verbaut haben, haben wir uns für die 757 Füße mit der Wingbar entschieden.
Dachbox1.jpg Dachbox2.jpg
Nun ergibt sich nur ein "kleines" Problem. Wie an die Dachbox kommen im Urlaub? Leitern oder Tritte will ich nicht auch noch mitschleppen.

Somit wurde ein neues Schränkchen gebaut. Steht direkt hinter der Schiebetür, ausgestattet mit zwei Schwerlastauszügen 220kg verriegelbar.
Der komplette obere Deckel wird seitlich aus dem Bulli gezogen, die zusätzliche Platte hochgeklappt.
Funktion: Beinauflage für die rechte Bettseite bei hochgeklappter Platte, das ganze herausgezogen dient als zusätzliche Abstellfläche beim Kochen o.Ä. oder als Kaffeetisch wenn wir nur eine Nacht mit Sonnensegel stehen und vor allem: Aufstiegsplattform um vernünftig an die Dachbox zu kommen.
Zusätzlichen Stauraum gab es, dank 300mm Breite, 700mm Länge und 450mm Höhe mit seitlicher Klappe im Korpus auch noch.
Seitenschrank1.jpg Seitenschrank2.jpg
Vielleicht gibt das dem Einen oder Anderen ja eine nützliche Anregung.

Der Beifahrersitz ist dank Prinzip 3 mittlerweile auch drehbar und unter der Konsole ist eine zusätzliche Stromverteilung mit 12V und USB von der Zweitbatterie verdrahtet. Zudem sind nun auch die Vanessa Packtaschen für die hinteren Fenster vorhanden. Somit können demnächst Italien und Kroatien kommen.
In diesem Sinne, euch allen eine schöne Campingsaison.
 
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Coole Idee.
Für eine Delphin 460 ist das aber zu kurz.

Man muss echt die 2,35 m Länge "abschreiten" können, um überall dranzukommen.
Also bei uns heisst das:
- beim Einladen zuhause die Leiter umsetzen
- Am Ziel hilft die Sonnenliege ... nur am Kopfteil aufpassen, das klappt gerne um und dann kommt die Tiefe ;)

Grüße
m;
 
top Ausbauholz und tolle Ideen - aber den Bus kannste dann nur noch als 2-sitzer nutzen .
 
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