Ich habe den T5 voriges Jahr im April mit 235.000 km gekauft. Lückenlos scheckheftgepflegt bei VW.
Jetzt wirst vermutlich auch den Verkaufsgrund wissen.
Oft findet man T5er mit Laufleistungen zw. 200 und 250 tKm, die dann abgeben werden weil
der DPF fällig ist. Bei VW kost das Ding auch knapp 2 kEuro. Sehr oft dann der wirkliche Verkaufsgrund.
Damals hatte der DPF schon 112 gr.
Hätte damals schon getauscht oder gereinigt gehört, bzw. bereits 30 tKm früher.
er Meister meinte, das wäre unkritisch, da dies lediglich ein berechneter und kein gemessener Wert sei. Solange der Beladungskoeffizient nicht übermäßig steigt und der Bulli regelmäßig regeneriert, wäre das kein Problem.
Die Meinung haben viele, ist aber Quatsch.
VW hat sich mit der Entwicklung des DPFs und seiner Regeneration ganz schön ins Zeug gelegt.
Anfänglich sollte das Motormanagement sehr viele Faktoren berücksichtigen, was sich dann aber
als Unsinnig bzw. für die verwendete Motorsteuer-Hardware (EDC16.3) als zu Ressourcen-fressend
herausgestellt hat. Deswegen wurde dann in der Serie auf ein kompliziertes und anfälliges System
verzichtet (zum Glück).
Technische ist es fast nicht möglich, die Asche-Beladung eines DPFs direkt zu messen, es wird
immer über irgendwelche Faktoren bzw. Messwerte auf die Beladung rückgeschlossen.
So auch in unseren T5ern.
Die max. 95g Asche ergeben sich auf Grund der Bauform und der Grösse des Monolithen, im speziellen
die Länge und Anzahl der Kanälchen.
Die Asche berechnet sich nach folgender Rechnung:
Aschemasse in g = Km-Laufleistung * Durchschnittsverbrauch / 100 * 0.0046 (Aschekoeffizient g/l)
Damit rechnet auch die EDC.
Hier habe ich mal etwas mit Zahlen herumjongliert:
Abgasdruck Sensor Fehler
Die Regeneration wird eigentlich nur von zwei Faktoren beeinflusst:
- Verbrauch seit letzter Regeneration
- Gemessener Differenzdruck.
Wenn der Differenzdruck im entsprechenden Soll ist, dann wird nach 52.8l Verbrauch, eine Regeneration
angestossen. Je nach Softwarestand kann diese Verbrauchsgrenze etwas variiieren, auch verschiedene
Länderversionen variieren etwas. Aber im Durchschnitt kann man sagen, eine Regeneration wird alle
530-580 Km angestossen. Immer unter der Vorraussetzung, alles ist technisch in Ordnung.
Wenn der DPF top ist, spielt der Differenzdruck zur Bestimmung des Regenerationsintvall keine Rolle.
Während der Regeneration dann schon.
Wenn nun der DPF voll wird oder übervoll ist, kann das Motormanagement die Regeneration vorziehen.
Dies wird über den Differenzdrucksensor bestimmt.
Werden die Regenerationsintervalle verkürzt, kann man davon ausgehen, dass der DPF langsam
an seine Grenze kommt, oder auf Grund von einem Defekt einen erhöhten Gegendruck erzeugt.
Ich hoffe man versteht, was ich ausdrücken will - kurz die Aussage, das ist nur berechnet und kein
gemessener Wert. Ja richtig. Aber der errechnete Wert stimmt ziemlich genau. Einzig, die Ölasche,
welche durch einen etwaigen Ölverbrauch entsteht, ist nicht berücksichtigt. Also ist diese Berechnung
eher sogar ins Positive verschoben.
Kurz und knapp: bei 95g Asche gehört der DPF getauscht oder gereinigt.
Wer am meisten unter einem übervollem DPF leidet, also unter dem dadurch entstehenden erhöhten
Abgasgegendruck, ist der Turbolader. Das Labyrinth-Dichtsystem der Turbolader-Welle kollabiert mit der Zeit,
wird undicht, verliert Öl, dadruch wird der DPF noch mehr beladen. Der Turbo geht kaputt, der DPF wenn
man Pech hat auch. Erhöhte thermische Belastung führt ggf. zu Bruch oder schmelzen des Monolithen.
Für das Labyrinth-Dichtsystem des Turbos ist es sehr wichtig, dass die Druckverhältnisse stimmen.
Ein Turbo geht in den aller aller seltesten Fällen von sich aus defekt.
Gruss
Prof