Alles bleibt anders!

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Naja, "die Arbeitgeber" haben es sich selbst eingebrockt. Ich weiß, man kann hier nicht alle über einen Kamm scheren, aber was will man machen, wenn freiwillige Selbstregulierung in den Verbänden nicht funktioniert.
Die Praxis meiner Frau ist voll mit Leuten, interessanterweise überwiegend Frauen, die 30h bezahlt bekommen und 40, 50, 60h gehen. Und da ist es nunmal schwierig, sich ohne Nachweis dagegen zu wehren.
 
Arbeitszeiterfassung? In grösseren Betrieben ist das seit vielen Jahrzehnten Brauch. Ich kenne nichts anderes. Bereits in der Lehre 1974 war das so.
Ist kein Problem, tut keinem Weh und ich habe jede Minute ausgewiesen und bezahlt.
 
Als ob das Einchecken an irgendeinem Aparillo in allen Fällen zwangsläufig etwas mit der kontinuierlichen und zielgerichteten Verrichtung der Arbeit zu tun hätte.
Das nicht, aber ist es verkehrt, wenn irgendwie festgehalten wird, wieviel Zeit ich im Namen der Firma - mal gehässig gesagt - vertue? Das hat weder etwas mit der Flexibilität der Arbeitszeit noch mit Stechuhren zu tun. Ich schreibe die Zeiten, die ich in meinem Home-Office verbringe, gewissenhaft auf und die werden auf mein Arbeitszeitkonto übertragen. Funktioniert wunderbar ganz ohne Stechuhr!
Minuszeiten muss ich wieder einarbeiten und Pluszeiten kann ich abfeiern. Im Prinzip ein ganz klassisches System der Zeiterfassung ganz ohne Stechuhr.
 
Das nicht, aber ist es verkehrt, wenn irgendwie festgehalten wird, wieviel Zeit ich im Namen der Firma - mal gehässig gesagt - vertue? Das hat weder etwas mit der Flexibilität der Arbeitszeit noch mit Stechuhren zu tun. Ich schreibe die Zeiten, die ich in meinem Home-Office verbringe, gewissenhaft auf und die werden auf mein Arbeitszeitkonto übertragen. Funktioniert wunderbar ganz ohne Stechuhr!
Minuszeiten muss ich wieder einarbeiten und Pluszeiten kann ich abfeiern. Im Prinzip ein ganz klassisches System der Zeiterfassung ganz ohne Stechuhr.
Papier ist geduldig...;)
 
Papier ist geduldig...;)
Stimmt!:D
Aber auch das, auf dem die Herren Richter schreiben...
Schau mer mal, was unsere Paragraphenreiter und Unternehmer draus machen.

Man kann auch flexible Arbeitszeiten aufzeichnen - sogar ohne Stechuhr. Diese Vorschrift muss nicht das Ende der flexiblen Arbeitszeit bedeuten. In der Firma arbeiten wir ja auch mit Stechuhr und Gleitzeit.
Das war's, was ich sagen wollte.
 
Hoi,

Ob man nun gewissenhaft seine Stunden notiert und die dann übertragen werden, oder sie in eine App reinhackt, ist doch schnuppe.

Diese Geschichte zielt auf alle diejenigen ab, welche ihre Angestellten mangels Nachweis bescheißen. Und davon gibt es genug. Hier werden die Arbeitgeber in Zukunft korrekter sein müssen. Die betrogenen Angestellten werden es befürworten.

Grüßle
 
Die DSGVO zielt auch auf die großen Datensammler wie Google und Konsorten.
Denen ist das aber relativ schnuppe, aber jeder Arzt, Verein, kleiner Arbeitgeber hat einen weiteren sinnlosen Arbeitsaufwand ohne Mehrwert.
Manches mag gut gemeint sein, die sinnvolle Umsetzung ist jedoch schwer bis unmöglich und artet in blindem Aktionismus aus
 
Diese Geschichte zielt auf alle diejenigen ab, welche ihre Angestellten mangels Nachweis bescheißen. Und davon gibt es genug. Hier werden die Arbeitgeber in Zukunft korrekter sein müssen. Die betrogenen Angestellten werden es befürworten.
Stimmt!
Und genau die Arbeitgeber sind es, die jetzt aufjaulen von wegen Industrie 4.0 und Rückschritt auf Zeiterfassung 1.0.
 
Manches mag gut gemeint sein, die sinnvolle Umsetzung ist jedoch schwer bis unmöglich und artet in blindem Aktionismus aus
Was ist an einer billigen Excel-Tabelle schwer oder gar nicht umsetzbar. Das sind die Ausreden, die man leider immer gerade von kleinen Firmen hört. Bei uns sind es genau die, die klein genug sind, dass sie keinen Betriebsrat brauchen, die mit dem Gejammer ihre Leute ausbeuten. Klingt übertrieben, ist es aber nicht. Zimmermädchen und Kellnerinnen seien hier beispielhaft genannt oder auch die Angestellte im Fitnesscenter. Die arbeiten sich teils einen Wolf und bekommen eine Halbtagsstelle bezahlt (für jede dieser 3 Beispiele hab ich jemanden im Bekanntenkreis). Klein gehalten werden die dann mit dem Argument, dass sie zu langsam wären und deswegen glücklich sein dürften, die Zeit nachholen zu dürfen, jede andere wär in 20h fertig. Wenn jetzt aber jeder schreiben muss, dann hält das Argument nicht mehr, weil besagte andere auch in 20h die erhoffte Menge an Zimmern nicht gereinigt hat.
Ich find das absolut zumutbar.
 
Ich find das absolut zumutbar.

Und ich find's sinnlos und zum kotzen.
Ich hab doch nirgendwo die Problematik angezweifelt, nur die Lösung ist keine.
Was glaubst du denn wie schnell eine Excel Datei manipuliert ist? Du müsstest eine fälschungssichere Arbeitszeiterfassung einführen.
Erinnert mich auch schwer an die Mietpreisbremse, alles super gemeint, das Grundproblem erkannt, aber der Effekt ist genau 0
 
Was glaubst du denn wie schnell eine Excel Datei manipuliert ist? Du müsstest eine fälschungssichere Arbeitszeiterfassung einführen.
Erinnert mich auch schwer an die Mietpreisbremse, alles super gemeint, das Grundproblem erkannt, aber der Effekt ist genau 0
Kommt auf die Regelung an. Meine Exceltabelle wird am Monatsende ausgedruckt und von meinem Chef und mir unterschrieben. Ein Zettel für die Firma, einer für mich. Das wird nicht alle Probleme lösen, aber die Schwelle ist deutlich höher.
Wir machen das seit Jahren so. Am Anfang haben auch viele gejammert, mittlerweile stört es niemanden.
 
Der Stundenzettel bzw. die Excel Tabelle reicht in Zukunft nicht mehr.
 
Der Stundenzettel bzw. die Excel Tabelle reicht in Zukunft nicht mehr.
Dann wird in Zukunft die Buchhaltungssoftware für den Kleinbetrieb halt noch um die Stundenerfassung erweitert. Ich habe da Vertrauen in den Geschäftssinn der Anbieter. Es gibt größere Herausforderungen in meinen Augen.
 
Als ob das Einchecken an irgendeinem Aparillo in allen Fällen zwangsläufig etwas mit der kontinuierlichen und zielgerichteten Verrichtung der Arbeit zu tun hätte.

Antwort: nichts. Ich arbeite für die Justiz, wo die Arbeitszeiterfassung (Gerichte / Staatsanwaltschaften / Justizvollzugsanstalten) schon vor Jahren wieder abgeschafft wurde und gegen die sogenannte Vertrauensarbeitszeit ersetzt wurde. Warum? U.a., weil die Möglichkeit der künstlich angehäuften Überstunden missbraucht wurde.

Beispiel? Ich habe mal in den neunziger Jahren mit einem Kollegen aus dem mittleren Dienst in einem Büro zusammengearbeitet, der der Zeiterfassung unterlag. Für den gehobenen und höheren Dienst (also auch für mich) gab es dies nicht. Der Kollege aus dem mittleren Dienst war großer Dänemarkfan und fuhr mehrfach im Jahr für ein bis zwei Wochen dorthin- nur leider reichten für dieses Hobby die regulären Urlaubstage nicht aus. Folge: er blieb fast jeden Tag ohne tatsächliche Notwendigkeit etwas länger und arbeitete entsprechend laaangsaaamer, um so 10-12 Überstundentage pro Jahr künstlich anzuhäufen- und konnte so 1-2 Dänemarkurlaube zusätzlich machen. Ich hatte deswegen mit ihm Auseinandersetzungen, weil ich ihn nämlich in dieser Zeit auch noch unnötigerweise vertreten musste. Zudem war die Rechnerei und Gewährung von zusätzlichen freien Überstundentagen aufwändig. Irgendwann haben auch die Dienstvorgesetzten die Sinnlosigkeit dieses Systems mit der elektronischen Zeiterfassung eingesehen und es in Übereinstimmung mit dem Personalrat wieder abgeschafft. Es hat nur erfasst, wer wie lange im Gebäude war und nicht, wer tatsächlich effektiv arbeitet.

Jetzt arbeiten alle einfach länger in Zeiten, wo viel zu tun ist und gehen früher nach Hause, wenn nicht so viel los ist- über das Jahr gesehen gleicht sich dies wieder aus. Ganz ohne Zeiterfassung. Und jeder muss mit dem zur Verfügung stehenden Jahresurlaub auskommen, da es zusätzliche Überstundentage nicht mehr gibt. Fertig.
 
Irgendwann haben auch die Dienstvorgesetzten die Sinnlosigkeit dieses Systems mit der elektronischen Zeiterfassung eingesehen und es in Übereinstimmung mit dem Personalrat wieder abgeschafft.
Wäre es nicht besser gewesen, sie wären vorher ihrer Pflicht nachgekommen und hätten sich des Problems mit den dafür vorhandenen Mitteln angenommen? Bei und gibt es dafüt Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen, Entwicklungspläne. Du kannst das Versagen des Personalverantwortlichen schlecht der Zeiterfassung anhaften.
Auch postuliere ich, dass solches Verhalten (auch das ist Betrug, nur eben von der anderen Seite) in kleineren Firmen schwierig von Arbeitnehmern umzusetzen ist, dafür ist man zu sichtbar. In großen Firmen, wie bei uns, ist es so, wenn es gut gemacht wird, dass mann bei einem Arbeitszeitkonto größer x automatisch ein Gespräch mit dem Chef ansteht, wo geschaut wird, wie man das abbauen kann und warum das eigentlich größer ist, als beabsichtigt. Da würde so ein Verhalten nicht lange funktionieren.
Aber in manchen Behörden scheinen die Uhren noch anders zu ticken.
Nochmal wenn die Branchenverbände die Selbstregulierung nicht hinbekommen und der Staat nicht handelt, dann ist es halt manchmal am Richter, die Einhaltung bestehender Gesetze einzufordern - wir speziell hier in diesem Thread (auch von mir) immer wieder gefordert.

Bei uns haben die Überstunden übrigens mit Einführung der Zettel abgenommen.
 
Wäre es nicht besser gewesen, sie wären vorher ihrer Pflicht nachgekommen und hätten sich des Problems mit den dafür vorhandenen Mitteln angenommen? Bei und gibt es dafüt Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen, Entwicklungspläne. Du kannst das Versagen des Personalverantwortlichen schlecht der Zeiterfassung anhaften.
Damit kommst Du in einer Behörde oder auch in manchem Betrieb bestimmt nicht zum Ziel. Der "Mitarbeiter" ist quasi unkündbar oder nur mit einer hohen Abfindung durch einen ordentlich arbeitenden Kollegen zu ersetzen.
Das einzige, was dann passiert, ist dass der von @huckyberry beschriebene Typ Mensch noch die eine oder andere Erholungswoche auf Basis eines gelben Zettels zusätzlich einlegt.
 
Damit kommst Du in einer Behörde oder auch in manchem Betrieb bestimmt nicht zum Ziel. Der "Mitarbeiter" ist quasi unkündbar oder nur mit einer hohen Abfindung durch einen ordentlich arbeitenden Kollegen zu ersetzen.
Das einzige, was dann passiert, ist dass der von @huckyberry beschriebene Typ Mensch noch die eine oder andere Erholungswoche auf Basis eines gelben Zettels zusätzlich einlegt.
Und dann nennt man uns Ossis faule Sch...
 
Daß sich gewisse Arbeitnehmer so durch ihre Arbeitszeit durchfaulen, wird sich weder mit noch ohne Zeiterfassung ändern. Darum geht es auch gar nicht.
Es geht um gearbeitete Zeit, um welche der Arbeitnehmer betrogen wird.

Wenn das jemand nicht kennt, dann sei einfach froh. Die, welche es kennen, werden froh sein.

Grüßle
 
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